Wie politisch muss man im Netz sein, wenn man Hunderttausende Follower hat?
Levi Penell ist in Windeseile zu einer festen Größe auf TikTok und Instagram geworden: Seine Kurzvideos vereinen witzige Fakten, Berliner Charme und immer wieder kleine Aha-Momente. Seit Levi vor etwa einem Jahr angefangen hat, hat er schon über 200 Videos produziert. Und das komplett alleine!
Levi erzählt mir davon, warum er Statistik studiert, obwohl er eigentlich kein Mathetalent ist. Und er verrät mir den eigentlichen Grund, warum er sich doch irgendwann dazu entschieden hat, TikTok zu installieren. Wir reden über das Aufwachsen in Berlin, den Druck, ständig neue Videos zu produzieren, und wie Levi dabei immer noch Zeit für ein offline Leben findet.
Egal ob ernst oder komisch: Er bleibt sich treu und überrascht mit seinem Mix aus Tiefgang und Humor. Aufzugtür auf für Levi Penell!
Levis Empfehlungen: Kinderträume, Levis Lieblingsbuch, Levis Song
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Eine neue Aufzugsfahrt mit Raul steht an und daher vorher noch eine praktische Frage: Welche Taste drückst du, wenn du den Aufzug rufen willst? Viele machen hier einen Fehler, der die Wartezeit verlängern kann. Was die richtige Wahl ist, erfährst du am Ende dieser Folge. Jetzt viel Spaß mit Raul im Aufzug, wünscht Schindler.
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Raul Krauthausen
Du bist Vielfahrerin bei mir im Aufzug und hast dich schon mal gefragt, wie du dies hier unterstützen kannst? Mit Steady hast du die Möglichkeit, diesem Podcast finanziell unter die Arme zu greifen und deine Wertschätzung zu zeigen. Schon ein kleiner monatlicher Beitrag hilft mir und dem Team, den Podcast Schritt für Schritt unabhängig zu produzieren. Werde jetzt Unterstützer:in, erhalte vorab Zugang zu neuen Folgen und werde, wenn du das möchtest, namentlich im Podcast genannt. Alle Infos findest du unter im-aufzug.de. Diese Woche geht der Dank an die Supporter:innen Konrad, Christian und Sönke. Danke für eure Unterstützung und los geht’s mit der nächsten Folge. Levi Pennell ist in Windeseile zu einer festen Größe auf TikTok und Instagram geworden. Seine Kurzvideos vereinen witzige Fakten, Berliner Charme und immer wieder kleine Aha – Momente. Seit Levi vor etwa einem Jahr angefangen hat, hat er inzwischen über zweihundert Videos produziert und das komplett alleine. Levi erzählt wir davon, warum er Statistik studiert, obwohl er eigentlich gar kein Mathetalent ist und er verrät mir den eigentlichen Grund, warum er sich doch irgendwann dazu entschieden hat, TikTok zu installieren. Wir reden über das Aufwachsen in Berlin, den Druck, städig neue Videos produzieren zu müssen und wie Levi dabei immer noch Zeit findet für ein Offline-Leben. Egal, ob ernst oder komisch, er bleibt sich treu und überrascht mit seinem Mix aus Tiefgang und Humor. Aufzugtür auf für Levi Pennell. Die Tü r geht auf und wer kommt rein? Ich freue mich sehr, weil ich ein großer Fan bin. Herzlich willkommen im Aufzug, Levi Pennell.
00:02:04.000
Levi Penell
Hallo, grüß dich.
00:02:06.000
Raul Krauthausen
Schön, dass du da bist.
00:02:06.000
Levi Penell
Ich freue mich auch.
00:02:08.000
Raul Krauthausen
Hattest du schon mal einen Awkward-Moment in einem Aufzug?
00:02:10.000
Levi Penell
hm, ich habe ständig Awkward Moments in Aufzügen. Ich wohne tatsächlich in einem Haus, ä h, wo ich mit dem Aufzug zu meiner Wohnung fahre. Das heißt, da passiert eigentlich fast jeden Tag was. Also oft, manchmal kommt der Aufzug an und ich erwarte nicht, dass jemand drin steht und dann steht jemand drin und dann gehe ich einfach selbstbewusst rein, ohne zu schauen, ob da jemand ist und renne dann fast in die Person rein. Oder ich fahre mit dem Aufzug runter und erwarte nicht, dass da noch eine Person zusteigt und dann steigt die Person zu und ich bin gerade am Abdancen zu ’nem Song. Also, hier ist wirklich alles schon passiert.
00:02:40.000
Raul Krauthausen
Also ganz normale Haus-, äh, Aufzugsdinge.
00:02:44.000
Levi Penell
Ja, ganz normale Aufzugdinge.
00:02:47.000
Raul Krauthausen
Hast du mal ’nen Promi im Aufzug getroffen oder treffen die immer nur ’nen Promi?
00:02:49.000
Levi Penell
Also, ich selber wurde noch nie angesprochen. Ich frag mich, ich frag mich gerade. Ich glaube nicht. Ich glaube leider noch nicht. Aber ist wahrscheinlich auch besser, weil ich hätte eh gar keinen Elevator Pitch oder so.
00:03:00.000
Raul Krauthausen
Irgendwas vorbereitet.
00:03:02.000
Levi Penell
Genau, ich hab leider nichts vorbereitet. Das wäre wahrscheinlich ’ne total, äh, verpasste Gelegenheit und dann würde ich mich ärgern, weil ich die Chance verpasst hab, mit ’nem Promi im Aufzug zu sprechen.
00:03:10.000
Raul Krauthausen
Ich hatte immer mal überlegt, weil ich einfach inspiriert bin, auch von deinem Kartenspiel, das du rausgebracht hast, ä hm, mit dem Titel „Die halbe Wahrheit, das Kartenspiel von Levi Pennell“, ä hm, selber ein Kartenspiel zu machen mit Sätzen, die man in den Aufzügen sagen kann.
00:03:26.000
Levi Penell
Das klingt doch nach ’ner guten. Also erst mal dankeschön für die schon am Anfang platzierte Werbung fü r mein Produkt, aber klingt doch nach einer guten Idee. Wie würde das funktionieren? Hast du dir da schon konkretere Gedanken gemacht?
00:03:37.000
Raul Krauthausen
Also, so Icebreaker, ne, ä hm, zum Beispiel zu sagen, ä hm, also wenn man gefragt wird, ob man für einen den Knopf drücken soll, ja, dann wird man ja gefragt, „Wo soll’s denn hingehen?“ Und dann sage ich: „Egal wen, ich werde überall gebraucht.“ Zum Beispiel. Oder, ähm, jeden Knopf auf den Aufzug drücken und sagen: „Jede Etage verdient es, gesehen zu werden.“ Oder aber du bist der Erste im Aufzug und jemand kommt rein oder mehrere kommen rein, dann sagen: „Ahhm, schö n, dass Sie da sind, ahm, ä h, ne. Herzlich willkommen zur Versammlung. Schön, dass Sie da sind. Jetzt können wir endlich anfangen.“
00:04:13.000
Levi Penell
Geil. Alles Sätze, ä hm, mit denen man sich beliebt macht.
00:04:14.000
Raul Krauthausen
Genau.
00:04:15.000
Levi Penell
Ich muss sagen, ich hatte ein, eine sehr, ä h, sehr schöne Situation im Aufzug, die ist mir auch nachhaltig in Erinnerung geblieben. Da war ich im Berliner Fernsehturm, da sind wir hochgefahren und da gab’s so ’nen Touristenführer und der hat so sehr monoton dieses Programm, das sie da einstudiert haben für diese vierzig Sekunden oder so, wo es da hochgeht, äh, einfach so abgerattert, aber wirklich höchst monoton, ne. Er hat maximal lustlos dabei gewirkt. Und dann der letzte Satz, als wir ausgestiegen sind, ä hm, hat er gesagt: „Vielen Dank für Ihre Fahrt. Ich werd sie nie vergessen.“
00:04:49.000
Raul Krauthausen
Wow.
00:04:50.000
Levi Penell
Und das war so unfassbar lustig, weil’s war in dem gleichen monotonen Tonfall und, ä hm, ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich vergessen hat, aber dieser Satz hat dazu geführt, dass ich ihn nie vergessen werde.
00:05:00.000
Raul Krauthausen
Das war eine, eine glatte Lüge von ihm.
00:05:03.000
Levi Penell
Richtig. Ich hab gehört, du kannst gar nicht mehr in den Fernsehturm, ne?
00:05:09.000
Raul Krauthausen
Nee, Rollstuhlfahrende dü rfen nicht, ä hm, nach oben, ä h, aus Brandschutzgründen.
00:05:12.000
Levi Penell
Ja, ich hab’s gehört.
00:05:14.000
Raul Krauthausen
Ja.
00:05:15.000
Levi Penell
Aber das Fazit war auch selbst für, ä h, nicht rollstuhlfahrende Personen, die sind, die sind auch ziemlich am Arsch, wenn’s da brennt.
00:05:23.000
Raul Krauthausen
Aber da oben. Ja, genau, das ist wirklich gefährlich. Aber da oben ist doch jetzt ’ne Sterneküche, oder?
00:05:28.000
Levi Penell
Das weiß ich nicht. Ich war schon sehr lange nicht mehr da oben.
00:05:30.000
Raul Krauthausen
Ist da nicht sogar Tim Raue? Musst du noch mal googeln.
00:05:33.000
Levi Penell
Boah, da bin ich überfragt. Ich glaub, das letzte Mal, als ich auf dem Fernsehturm war, war ich acht.
00:05:38.000
Raul Krauthausen
Ja, ich war auch einmal oben, da war’s noch nicht verboten. Also, ja, egal. hm, wir haben die mal beraten vom Fernsehturm, weil wir uns auch gefragt haben, ob das, ä h, nicht doch irgendwie geht mit dem Rollstuhl.
00:05:54.000
Levi Penell
Hm.
00:05:55.000
Raul Krauthausen
Und dann haben die uns den Evakuierungsprozess erklärt, wie das funktioniert. Und man muss ja dann, wenn es da drin brennt, über so ’ne sehr enge Treppe- -die so eng ist wie in einem U-Boot, äh, auf so ’ne Mittelplattform, dieser Ring unter der Kugel und da sind dann Wärmedecken und, und, und so. Man muss dann so lange da drin bleiben, bis man evakuiert wird.
00:06:17.000
Levi Penell
Ja.
00:06:18.000
Raul Krauthausen
Ahm, weil der angeblich, auch wenn es brennt, nicht umkippen wird, der Turm.
00:06:24.000
Levi Penell
Ja.
00:06:26.000
Raul Krauthausen
Ahm, und die haben alles Mö gliche versucht, die Leute auf andere Art und Weise zu evakuieren, mit ’ner Rutsche und mit ’nem Fallschirm.
00:06:34.000
Levi Penell
Ja.
00:06:35.000
Raul Krauthausen
Und, ä h, das Problem war, dass bei der Rutsche sich wohl ein Feuerwehrmann ein Bein gebrochen hat. Und, ä h, dann haben sie gesagt, okay, dann-
00:06:44.000
Levi Penell
Wie würde das denn funktionieren mit ’ner Rutsche? So ’ne riesige Rutsche, die dann so wegführt von dieser Plattform?
00:06:48.000
Raul Krauthausen
Ich hab keine Ahnung. Ich find’s ja auch richtig gruselig, weil ich hab so was noch nie gesehen. Ich finde es ja schon beim Flugzeug gruselig, wenn man diese Rutsche sieht. Aber, ä h, ja, keine Ahnung. Ganz absurd. Erzähl mir, dass es nicht so schön ist da oben.
00:07:02.000
Levi Penell
Hmmm. Boah, ich, ich weiß nicht. Bei mir ist es ja auch schon lange her, ne? Ich weiß, dass ich als Kind sehr beeindruckt davon war, aber offensichtlich hat’s jetzt nicht das Verlangen in mir ausgelöst, da noch mal hochzugehen. Insofern…
00:07:14.000
Raul Krauthausen
Kommst du aus Berlin?
00:07:15.000
Levi Penell
Ich komme aus Berlin, ja.
00:07:07.000
Raul Krauthausen
Ahh, jetzt gucke ich auf dein Geburtsdatum. Ich brauche nicht fragen, ob Berlin West oder Ost. Ahm, weil ich komme aus Berlin-West.
00:07:24.000
Levi Penell
Hm-hm.
00:07:24.000
Raul Krauthausen
Und ich dachte immer, dass der Westen moderner ist als der Osten, ä h, der Osten moderner ist als der Westen, weil die den Fernsehturm hatten. Und als Kind war das für mich die Welt. Ich wollte da unbedingt hin.
00:07:39.000
Levi Penell
Ja.
00:07:39.000
Raul Krauthausen
Und dann ist mein Vater mit mir mal, ja, rüber und, ä h, das war für mich die Welt. Das war großartig. Ich hab erst nach dem Mauerfall verstanden, dass der Osten nicht der ist, den für den ich ihn hielt.
00:07:54.000
Levi Penell
Ja, mich gibt’s erst seit nach dem Mauerfall, nach der Wiedervereinigung.
00:07:58.000
Raul Krauthausen
Ich hab mich jetzt da mit ’ner Freundin unterhalten und wir haben irgendwie festgestellt, Du bist ja jetzt wahrscheinlich ganz eindeutig Generation Z.
00:08:08.000
Levi Penell
Ja, ich bin Generation Z.
00:08:11.000
Raul Krauthausen
Und ich bin irgendwie so die Generation zwischen y und z.
00:08:15.000
Levi Penell
Mhm. Wann wurdest Du geboren?
00:08:16.000
Raul Krauthausen
Ich, achtzig, weil ich hab die VHS Kassette gehabt und die Einführung des Internets erlebt. Das heißt, ich bin beides irgendwie native.
00:08:26.000
Levi Penell
Also ich hab da schlechte Nachrichten für dich. Generation y, also Du bist aufm, Du bist Millennial Generation Y und zwar auch ganz knapp.
00:08:37.000
Raul Krauthausen
Ja, ist ’n Achtziger, ne? Das ist ganz knapp.
00:08:39.000
Levi Penell
Ja, ja, ganz knapp. Also an Generation z, da bist Du nicht mal am Anklopfen.
00:08:44.000
Raul Krauthausen
Ich dacht, das geht bis dreiundachtzig, aber okay.
00:08:46.000
Levi Penell
Nee, nee, Generation z fängt erst ab sechsundneunzig an.
00:08:49.000
Raul Krauthausen
Okay, ich ich mach’s wie die Glühbirne und trag’s mit Fassung. Ein andere Wortspiel, dass ich mir mal überlegt hatte, war mit ’ner Kommilitonin, ja, nur eine ewig lange Liste von Sätzen, die wir unbedingt mal sagen wollen, Sätze, die wir niemals sagen wollen, Sätze, die wir unbedingt hö ren wollen und Sätze, die wir nie hören wollen. Und das macht wirklich Spaß einfach so sich so vorzustellen, wie wäre es eigentlich, wenn ich jetzt sage, Hände hoch?
00:09:20.000
Levi Penell
Ist das ’n Satz, den Du unbedingt sagen willst?
00:09:23.000
Raul Krauthausen
Ja, ist ja doch witzig. Oder ich will auf jeden Fall nicht hören.
00:09:25.000
Levi Penell
Ja. Ja, das stimmt. Das ist das meiste, ja, stimmt. Klug kann man auf beide Listen schreiben. Was ist auf der Liste von Sätzen, die Du unbedingt hören willst? Was ist da Platz eins?
00:09:37.000
Raul Krauthausen
Der Präsident ist für Sie am Telefon.
00:09:39.000
Levi Penell
Der Präsident ist für Sie am Telefon.
00:09:4200.000
Raul Krauthausen
Ja. Ja. Und das, was ich dann unbedingt sagen würde, wäre, sagen Sie dem Präsidenten, er kann mich morgen wieder anrufen.
00:09:47.000
Levi Penell
Aber was ist, wenn Du der Präsident wirst?
00:09:49.000
Raul Krauthausen
Ah, wenn, ja, gute Frage. Dann was ich nicht hören will, Sie müssen sich jetzt entscheiden, a oder b. Oder ’nem Taxifahrer sagen, folgen Sie dem Wagen da. Will ich auch unbedingt mal machen.
00:10:04.000
Levi Penell
Am besten, am besten hat man dann so zwei Wagen, die sich gegenseitig verfolgen oder gleich so ne Reihe an Fahrzeugen, die sich Genau. Gegenseitig verfolgen. Und dann schaut man mal, wo man dabei rauskommt.
00:10:14.000
Raul Krauthausen
Ich glaube, das ist einfach son klassischer Klaas Heufer Umlauf Sketch, ne, vom Night Tour Late Night Berlin, wo er immer mit versteckter Kamera die Leute kommandiert.
00:10:24.000
Levi Penell
Das stimmt. Ja, könnte man ihm mal vorschlagen. Könnte man ihn mal vorschlagen.
00:10:30.000
Raul Krauthausen
Du sprichst in deinen Videos in einem enormen Tempo. Machst Du das eigentlich mit son Zeitraffer, eins Komma zwei oder was?
00:10:36.000
Levi Penell
Nee, das ist echt. Das ist echt Wow. In meinen Videos, aber ich brauch dafür immer viele Anläufe. Also je nach Tagesform nehme ich eine Szene fünf- bis sechsmal auf, bis das richtig passt. Und in echt spreche ich leider auch nicht so schnell.
00:10:49.000
Raul Krauthausen
Und wie viele produzierst Du am Tag?
00:10:52.000
Levi Penell
An Videos? Ah, das ist weniger geworden. Am Anfang hab ich jeden Tag ’n Video gemacht. Mittlerweile, ich glaube, so durchschnittlich alle zwei Tage kommt eins.
00:11:00.000
Raul Krauthausen
Du hast so nen krassen Output.
00:11:02.000
Levi Penell
Ja, manchmal so, manchmal so, es kommt auch drauf an.
00:11:05.000
Raul Krauthausen
Also ich feier das sehr. Machst Du, machst Du die Inhalte komplett alleine oder hast Du da ’n Team?
00:11:11.000
Levi Penell
Tatsächlich komplett alleine, ja. Ich hab ’n paarmal drüber nachgedacht, ob ich irgendwo Bereiche hab, wo’n Team mich unterstützen könnte, aber das wären dann Bereiche, wo ich nicht so wirklich Unterstützung brauche. Ich mag das einfach, diesen kreativen Prozess von vorne bis hinten selbst in der Hand zu haben.
00:11:25.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:11:26.000
Levi Penell
Und dann auch irgendwie im Flow dieses Produkt fertigzustellen. Und man muss ja auch sagen, bei so TikToks und Instagram Reels ist das ja auch einfacher. Also da sitzt man ja nicht stundenlang im Schnitt, sondern man hält das Handy auf sich drauf und dann nimmt man das auf und dann schneidet man das direkt im Handy noch selbst. Dann gibt’s auch KI, die einem dabei hilft, Untertitel einzufügen. Und dann, wenn man richtig gut drauf ist, ist son Ding auch in drei bis vier Stunden fertig, wenn man da hochkonzentriert mit viel Energie dran sitzt.
00:11:50.000
Raul Krauthausen
Sagst Du einfach so, in drei bis vier Stunden musst Du auch erst mal haben. Ja, das stimmt.
00:11:54.000
Levi Penell
Ja, das stimmt. Aber ich mein, der durchschnittliche Deutsche arbeitet wahrscheinlich an die acht Stunden am Tag.
00:12:00.000
Raul Krauthausen
Kannst Du davon inzwischen leben?
00:120:01.000
Levi Penell
Ja, ich kannte tatsächlich, ich hab ja zweitausendvierundzwanzig angefangen, Anfang zweitausendvierundzwanzig Ja, eben. Social Media angefangen. Ich konnt schon nach drei Wochen von Social Media leben und das hat sich seitdem auch nicht geändert.
00:12:12.000
Raul Krauthausen
Und wie funktioniert die Bezahlung? Einfach über die TikTok Rewards oder über Produktplatzierung?
00:12:17.000
Levi Penell
Das ist also TikTok Rewards, das ist auf jeden Fall ’n Teil. Das war auch das, was so als Erstes gekommen ist. Und dann mit der Zeit ist es aber so geworden, dass die die Produktplatzierung beziehungsweise generell Werbekooperation, in welcher Form auch immer, dass die den größten Teil ausmachen an Einnahmen. Was auch ganz gelegen kommt, weil dieser dieses TikTok Rewards, das ist dann doch sehr unberechenbar dafür, dass es dann meistens so an ander Existenzschwelle ist. Also es sind meistens so zwei- bis dreitausend Euro im Monat, natürlich auch noch vor Steuern, da muss ich auch noch mal Umsatzsteuer drauf zahlen. Und wenn man dann ja, aber ist, ja, aber wenn man dann mal ’n schlechten Monat hat, dann sind das vielleicht auch nur tausend Euro und dann wird’s schon knapp, die Miete zu bezahlen. Das ist. Das muss man ja immer bedenken. Das ist ja kein festes Einkommen, kein festes Gehalt, das man bekommt, sondern es hängt halt davon ab, wie gut deine Videos in genau dem Monat geklickt werden. Und ich glaube, da willst Du nicht genau den Betrag verdienen, von dem Du grade leben kannst. Das ist kein Einkommensmodell, wo Du paycheck to paycheck leben willst.
00:13:20.000
Raul Krauthausen
Ja, aber Du musst halt auch jedes Mal liefern, ne.
00:13:23.000
Levi Penell
Ja, genau. Und da sind Werbekooperationen der etwas bessere Weg. Das lässt sich einerseits ’n bisschen besser planen und andererseits kann man dann auch schon so im Vorhinein absehen, wie viele Monate kommt man jetzt noch damit durch?
00:13:38.000
Raul Krauthausen
Ich hab mal gelesen, dass Du ganz oft dann deine Inhalte dir irgendwie aus Wikipedia, nicht von Wikipedia inspirieren lässt mit so absurden Fakten.
00:13:49.000
Levi Penell
Ja, das stimmt. Das stimmt. Das war vor allem am Anfang so. Mittlerweile bin ich da etwas breiter aufgestellt, weil auf Wikipedia einfach Inhalte zu suchen, das ist dann doch etwas wahllos.
00:14:00.000
Raul Krauthausen Ja.
00:14:01.000
Levi Penell
Da hat man irgendwie die zufällige Artikelfunktion oder so oder stößt manchmal in Artikeln auf andere Artikel. Da hab ich vor allem am Anfang dann, als ich Videos gemacht hab, so die Wikipedia Artikel, die mir so im Kopf geblieben sind, über die hab ich dann Videos gemacht. Und mittlerweile geh ich da etwas gezielter vor, wenn ich Videos recherchier. Aber Wikipedia ist immer noch, ich würd sagen, für meine Recherche die Hauptquelle, wenn ich mich dann in Themen richtig reinlesen will.
00:14:25.000
Raul Krauthausen
Machst Du dir Sorgen um Wikipedia jetzt in diesen stürmischen Zeiten und KI und so weiter?
00:14:31.000
Levi Penell
Also ich mach mir schon Sorgen, ’n bisschen Sorgen um Wikipedia, nicht so sehr wie andere Dinge. Ich glaube nicht wegen KI, sondern eher weil Wikipedia ja doch sehr davon lebt, dass da immer Autorinnen und Autoren hinterher sind und ich zunehmend den Eindruck bekomme, dass die Wikipedia Autoren sehr alt, weiß und männlich sind. Und son bisschen Probleme damit haben, so dem neuen Zeitgeist zu folgen. Also wenn ich
00:14:56.000
Raul Krauthausen
Ist ja auch ’n Dauerthema, ne?
00:14:57.000
Levi Penell
Ist ’n Dauerthema, aber wenn ich jetzt beispielsweise eben auf Content Creator Influencer, wie man sie auch immer nennen mag, schau, die haben fast alle keine Wikipedia Artikel. Und das sind aber in meiner Generation wirklich a Promis. Also zum Beispiel Malte Zierden, da kann ich die Leute so in meinem Alter fragen, vier von fü nf Leuten wissen, wer er ist. Also er ist wirklich ’n Promi und er hat trotzdem keinen Wikipedia Artikel. Ich hab tatsächlich ’n Wikipedia Artikel, ja.
00:15:24.000
Raul Krauthausen
Von dir oder von jemand anderen?
00:15:25.000
Levi Penell
Nee, man darf seinen Wikipedia Artikel gar nicht selber schreiben. Ja. Da habe ich mich auch dran gehalten. Ich wurde schon tatsächlich dafür gerügt, dass ich den Wikipedia Artikel von meinem Papa geschrieben hab. Das ist irgendwann mal aufgekommen, da hat Funk, also mein Vater ist Architekt, da hat Funk das junge Angebot von den OZ öffentlich Rechtlichen, ’nen Instagram Post gemacht, wo sie gesagt haben, schaut mal, Levi Pennell hat ’n Architekt, der ist Vater. Und dann hat da drunter jemand kommentiert, hm, das ist ja auffällig, dass der Wikipedia Artikel vom Vater von Levi von einem gewissen Levi erstellt und hauptsächlich editiert wurde. Und dann hab ich da drunter kommentiert, ja, das ist nicht nur auffällig, das war so, den hab ich geschrieben. Und dann, das Erste, was passiert ist, ist, dass dieser, ä h, Wikipedia-A-Artikel zur Löschung vorgeschlagen wurde, nachdem es den schon zehn Jahre gegeben hat. Also, nee, erst mal kam so ’n Hinweis, die Neutralität dieses Artikels ist nicht gesichert und dann ein paar Tage später kam der Löschantrag und dann wieder ein paar Tage später war dieser Artikel gelöscht. Das heißt, ä hm, zehn Jahre lang hat’s niemand interessiert und dann, dann war’s doch ein bisschen klick.
00:16:28.000
Raul Krauthausen
Oh Mann, das heißt, der ist auch weg jetzt, ne?
00:16:30.000
Levi Penell
Der ist jetzt weg, ja. Der ist weg.
00:16:33.000
Raul Krauthausen Ach, schade. Was ich an deiner Arbeit so cool Linde, dass du Humor, ä hm, mit ernsten Themen, Lind‘ ich ganz gut, die Waage hältst.
00:16:40.000
Levi Penell
Danke schön.
00:16:42.000
Raul Krauthausen
Wie wählst du denn die Themen insgesamt aus?
00:16:45.000
Levi Penell
Das ist total zufällig. Also, ich hab nicht so wie, wie vielleicht andere etwas professioneller arbeitende Leute so’n richtigen Redaktionsplan, wo ich dann ’ne Liste hab mit potenziellen Themen und dann schau ich da immer durch und führ da irgendwie Gut Buch, sondern… Das ist so: Themen interessieren mich und dann mach ich da ’n Video drüber oder ich schau, ob ich da ’n gutes Video draus bekomme. Dann meistens stolper ich irgendwie über ’n Thema, manchmal zufällig, manchmal recherchier ich. Dann schreib ich ’n Skript und, ähm, dann les ich mir das Skript, das Skript durch und frag mich: „Könnte das ’n gutes Video sein oder nicht?“ Und wenn ich’s als potenziell gutes Video befinde, dann setze ich mich ran und produzier dieses Video. Und manchmal sind das auch einfach Geschichten, die mir im Leben passieren, wo ich das Gefühl hab, das kann ich jetzt gut verarbeiten, aber es ist wirklich total so ’n Bauchgefühl. Das ist nicht wirklich-
00:17:35.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:17:36.000
Levi Penell
-systematisch, sondern, ähm, oft weiß ich am Abend vorher noch nicht, welches, welches Thema ich am nächsten Tag im Video behandle.
00:17:43.000
Raul Krauthausen
Speicherst du die Sachen eigentlich? Das wollte ich immer mal jemanden fragen. Du bist schon länger unterwegs mit dem, dem Ding.
00:17:48.000
Levi Penell
Meine Videos, ob ich die speicher?
00:17:49.000
Raul Krauthausen
Ja. Sind die noch auf dem Handy oder hast du die noch irgendwo im Backup?
00:17:53.000
Levi Penell
Meisten sind nicht auf dem Handy. Tatsächlich nicht. A h, wobei es kommt drauf an. A hm, also manche ich mache ja hauptsächlich TikTok-Videos, manche meiner TikToks, ä h, poste ich auch auf Instagram und dafü r lade ich mir dann die dann immer von TikTok runter. Und, ä h, immer wenn ich Speicherplatzprobleme habe, dann lösche ich aber meine alten Videos. Das heißt, ’n paar Videos hab ich immer auf Vorrat. Ich hab kein Archiv, ne. Also wenn die Plattformen runtergefahren werden, dann war’s das auch mit meinen Videos.
00:18:2000.000
Raul Krauthausen
Ja, krass.
00:1821:00.000
Levi Penell
So ist das Leben.
00:18:0220.000
Raul Krauthausen
Wie viele Videos hast du schon? Das muss ja in die Tausende gehen.
00:18:25.000
Levi Penell
Nein, nein, nein, nein, nein. Ich hab ja erst vor, ä h, vor, vor gut einem Jahr angefangen mit Social Media.
00:18:39.000
Raul Krauthausen
Es geht schneller, als man denkt.
00:18:31.000
Levi Penell
Ja, das stimmt. Ich glaub, ich hab irgendwie knapp zweihundert Videos so auf meinem TikTok-Hauptkanal und dann, wenn ich grob schätze, vielleicht noch mal hundert auf meinem Zweitkanal. Also ich würd schätzen, so um die dreihundert Videos.
00:18:44.000
Raul Krauthausen
Und wie unterscheiden sich die zwei Kanäle?
00:18:46.000
Levi Penell
Ah, auf meinem Hauptkanal, da habe ich Anspruch an meinen Content. Also da mache ich Videos, in die Arbeit steckt, die, wo ich vorher ins Skript geschrieben hab, wo ich denke, das, das werden gute Videos und auf meinem Zweitkanal ist das so ’n bisschen lässiger. Also da, wenn ich abends irgendwie was zu erzählen hab und gerade im Bett lieg, dann halte ich einfach die Kamera drauf und dann ist das Ding in zehn Minuten produziert. Und das ist mir da auch ’n bisschen scheißegal. Also es mit dem Erst, ich sag immer, mit dem Erstkanal verdiene ich das Geld und mit dem Zweitkanal hab ich Spaß.
00:19:13.000
Raul Krauthausen
Also, ä hm, ich, ich frag mich wirklich immer, wie man da den ganzen überblick, ä h, behält, aber du wirst das schon hinkriegen. Ahm, warst du schon immer so jemand, der, der irgendwie so eine Ader hatte zum, zum Senden?
00:19:27.000
Levi Penell
Hm. Boah, das ist ’ne gute Frage. AZ hm, das ist ja bei mir ’n bisschen untypisch. Ich hab ja erst super spät mit Social Media angefangen und davor habe ich ja in Anführungszeichen ein ganz normales Leben gelebt. AZ hm, ich war schon immer ’n kommunikativer Typ, würde ich sagen. Also ich hab schon immer gerne geredet. Ich hab auch früher, als ich so gerade volljährig geworden bin, hab ich, äh, einige Male Poetry Slam gemacht, aber dann auch nicht in ’ner Art und Weise, dass, dass ich das zwingend gebraucht hab. Also ich hab ja, ich studier ja momentan, mach grad meinen Master an Statistik. (holt Luft) Ich hab dann vor Social Media auch zweieinhalb Jahre mitgearbeitet.
00:20:02.000
Raul Krauthausen
Darüber würdest du reden können.
00:20:02.000
Levi Penell
Darüber ja, das, das können wir gerne noch machen. Da spreche ich sehr gerne drüber. Ahm, und ich hab davor ja auch zwei Jahre gearbeitet in, ä hm, im Data Science Bereich, in der epidemiologischen Forschung. Und das ist ja ’n Job, da sendet man überhaupt nicht, sondern da sitzt man einfach mehr oder weniger den ganzen Tag vorm Computer programmiert so ’n bisschen und, ä h, schaut Formeln an und ab und zu sitzt man in ’nem Meeting. Also ich würd sagen, ich hatte immer so Akzente des Sendens, aber es war nie so, es war nie mein Lebensmittelpunkt bis jetzt.
00:20:33.000
Raul Krauthausen
Wie bist du denn dann dazu gekommen?
00:20:35.000
Levi Penell
Ah, das war also die lange Geschichte ist, ä h, dass damals in meiner alten Beziehung, ä hm, hab ich mir TikTok runtergeladen, weil meine Ex-Freundin meinte, ich soll mir das runterladen, weil es ihr zu kompliziert war, mir mal TikToks über WhatsApp zu schicken. Und dann so langsam hab ich angefangen, TikToks zu schicken, ä h, TikToks auch ganz normal zu schauen.
00:20:53.000
Raul Krauthausen
So bin ich auch in das Loch gefallen.
00:20:55.000
Levi Penell
Ja, ne, ist irgendwie muss man ja, irgendwie muss man ja reinkommen. Ich hab mich auch total lange gesperrt gegen TikTok. War auch damals so in dieser Zeit, während Corona, als TikTok so richtig erfolgreich geworden ist. Da war ich auch noch gar nicht dabei. Ah, da hat ich die App noch gar nicht auf meinem Handy. Das kam dann erst ’n bisschen später. Und, ä hm, meine Ex-Freundin meinte dann ein, zwei Mal, ä h, dass ich, dass ich ja also dass es, dass ich voll der gute Influencer wäre, so bestimmt mäßig. Und, ä h, das hab ich damals so ’n bisschen abgetan, aber irgendwie war dieser Funken dann ganz hinten in meinem Kopf und nach Silvester 2024 oder 2023 zu 2024 nach dem Jahreswechsel, hab ich mir gedacht, Scheiß drauf, ähm, ich probier das jetzt einfach mal aus, was passiert, wenn ich mein Handy auf mich drauf halte und, ä h, dann Videos hochlade. Und das hat dann ja auch relativ unmittelbar geklappt. Also ich glaube, direkt mein drittes oder viertes Video ist schon ziemlich viral gegangen. Und hätte das aber auch nicht geklappt, ich glaub, ich hätte auch nicht die Ausdauer gehabt, da dran zu bleiben.
00:21:52.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:21:54.000
Levi Penell
Also es hätte auch wirklich total easy so ’ne Eintagsfliege werden können, wo ich fünf Videos hochlade und mir dann denke, ja, okay, das ist es jetzt auch nicht und dann wieder aufhöre.
00:22:01.000
Raul Krauthausen
Ahm, würdest du dich selber als Influencer bezeichnen?
00:22:04.000
Levi Penell
Ja, das mache ich ganz knallhart und offensiv, weil, ä h, dieses Wort Content Creator, also einmal denke ich bei Content immer an OnlyFans, wenn jemand das sagt. Und andererseits, es hö rt sich so an, es hört sich für mich so ’n bisschen arrogant an. Also als Content Creator, da sagt man, dass man sich explizit abgrenzen will von, von, von Influencern und das finde ich dann auf ’ne eigene Art und Weise schon wieder unsympathisch. Und deswegen denke ich mir lieber, ich gehe lieber voll in die Bresche und sag einfach knallhart, „Ich bin Influencer“, mit all der negativen Konnotation, dem den anhängt.
00:22:35.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:22:36.000
Levi Penell
Und, äh, ja.
00:22:37.000
Raul Krauthausen
Reclaim.
00:22:38.000
Levi Penell
Genau, Reclaim, Reclaim ist ’n Begriff in Influencer. Was ich aber auch, also auf Wikipedia steht, ich bin Webvideoproduzent, das Linde ich auch ’n sehr sympathischen Begriff.
00:22:45.000
Raul Krauthausen
Ja.
00:22:46.000
Levi Penell
Ahm, und was ich in letzter Zeit auch gerne, ä h, sage, ist Kurzvideokünstler. Also ich hab da auch so ’n bisschen Variationen.
00:22:55.000
Raul Krauthausen
Ja. Also ich hab ’n Problem mit dem Wort Influencer ehrlich gesagt, weil ich find, das müssen andere beurteilen. Also ich, das tut mir einfach schwer.
00:23:06.000
Levi Penell
Mhm.
00:23:07.000
Raul Krauthausen
Ich will ja auch nicht sagen, ich bin berühmt. Ahm…
00:23:09.000
Levi Penell
Nee, das stimmt. Aber das find ich generell. Ja, das find ich aber generell super schwer, dadrüber zu sprechen und da irgendwie die richtigen Begrifflichkeiten zu, zu finden. Vor allem, wenn man eben mit Personen spricht, spricht, die so wirklich überhaupt keinen Bezug haben zu dieser Welt, in der wir stattfinden.
00:23:25.000
Raul Krauthausen
Ja.
00:23:26.000
Levi Penell
Und das ist ja eben die Welt des Influence, ä h, die Welt des Internets und die Welt von, von Social Media. Und das sind dann ja meistens, da kommen dann ja auch so ganz banale Fragen. Ebenso Fragen wie, ä hm, also erst mal wird gar nicht davon ausgegangen, dass das was ist, wovon man leben kann und was man beruflich machen kann, sondern wenn man das erzählt, dann wird immer erst mal gedacht, das ist so ’n Hobby. Und, ähm, dann andererseits halt auch diese Assoziation wird gar nicht gemacht, dass das ja auch irgendwie Konsequenzen haben kann für die echte Welt, dass man dann vielleicht auch mal auf der Straße angesprochen wird, dass man dann auch für Drehs ist bei bestimmten Formaten, dass man viel herumreist, irgendwie auch in, in, in Hotels, in, also Geschäftsreisen hat so richtig. Ahm und da tue ich mich auch immer super schwer, das einerseits begreiflich zu machen, dass man halt schon so in Anführungszeichen wer ist, aber das dabei halt nicht komplett arrogant zu klingen. Das ist wirklich ’ne, wirklich eine Gradwanderung, die habe ich aber auch noch nicht gemeistert.
00:24:24.000
Raul Krauthausen
Was sagst du deiner Oma oder deinen Eltern?
00:24:26.000
Levi Penell
Also meine Eltern, die haben selber TikTok, die können das, glaub ich, schon ganz gut einschätzen. Meine Oma, ähm, der habe ich das am Anfang so erzählt: „Ja, ich mach Videos im Internet, glaube ich, einfach.“ Und dann irgendwann, ä hm, hat sie da aber mit meiner Zahnärztin oder mit ihrer Ärztin drüber gesprochen, glaube ich. Genau, sie hat mit ihrer Ärztin drüber gesprochen und dann, ä h, meinte sie, meinte die Ärztin so: „Ah, Frau Penell“, meine Oma heißt eben auch Frau, ä h, auch Pernell, ä hm: „Ah, Frau Penell, sind Sie eigentlich verwandt mit Levi Penell?“ Da meinte meine Oma dann: „Ja, mit dem bin ich verwandt. Woher kennen Sie den denn?“ Dann meinte die Ärztin: „Ja, der ist ja ’n, ä h, ’n ganz bekannter, ä h, Typ im Internet und das hat meine Oma wirklich nachhaltig beeindruckt. Und seitdem ist meine Oma auch wirklich stolz. Also, die Ärztin, die hat da für Street Credibility bei meiner Oma gesorgt für mich.
00:25:20.000
Raul Krauthausen
Ja, sehr gut. Ahm, du hast gerade gesagt, du bist in Berlin aufgewachsen. Wie war deine Schulzeit, Kindheit?
00:25:26.000
Levi Penell
Ah, boah, das ist jetzt ’ne Frage, das hätte mich auch meine Therapeutin fragen können. Nee, ich bin, ä hm, am Kotti aufgewachsen, also am Kottbusser Damm auf der Neuköllner Seite.
00:25:39.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:25:39.000
Levi Penell
Ich fand das grad ganz interessant, weil wir über Osten und Westen gesprochen haben. Ich bin so ungefähr sechshundert Meter von der ehemals innerdeutschen Grenze aufgewachsen.
00:25:47.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:25:47.000
Levi Penell
Und, also meine Eltern kommen aus, aus Westdeutschland. AZ hm, so, wenn man jetzt ’ne Pistole auf mich richten wü rde und mich fragen: „Bist du Ossi oder Wessi?“ Dann würde ich sagen: „Ich bin Wessi“, klar. Aber, ä hm, wenn ich jetzt halt wirklich auf Westdeutschland schauen würde, so auf NRW und auf Rheinland-Pfalz und was auch immer, dann hab ich dazu deutlich weniger Bezug als jetzt zu Eberswalde, Treptow, ä h, Treptow-Köpenick oder, oder was auch immer, Oranienburg, also die, die, ä h, die umliegenden ostdeutschen Orte von Berlin. Und, ä h, ich fühl mich wirklich so ’n bisschen, als – Ich fühl mich einfach als Berliner und als Berliner der, der Nachkrieg, ä h, der Nachwendezeit. Ahm, deswegen hab ich da so ’n bisschen so ’ne Identitäts-, ’ne Identitätskrise. Aber ich komm vom Kotti in der Nähe und ich hatte ’ne… Also ich würd sagen, ich hatte ’ne schöne Kindheit. Es war so ’n bisschen so ’ne wechselhafte Kindheit. Also am Anfang bin ich wirklich in sehr bescheidenen, ich würd sogar sagen, in ärmeren Verhältnissen aufgewachsen. Und dann ist mein Vater, ä h, mit der Zeit sehr erfolgreich geworden in seinem Beruf. Und dann so die letzten Jahre, so als ich dann jugendlich war und als ich dann junger Erwachsener war, ä hm, war das, waren das relativ privilegierte Lebensverhältnisse. Aber, ä hm, ja, das war damals, als wir, ä h, als wir am Kotti gewohnt haben, das war auch noch ’ne andere Zeit. Also, das war noch vor der Gentrifizierung.
00:27:10.000
Raul Krauthausen
Mhm.
002700:14.000
Levi Penell
Da hat man, ich glaub, wir haben in ’ner neunzig, hundert Quadratmeter Wohnung oder so gewohnt und, äh, haben da unter dreihundert Euro warm bezahlt. Also das war wirklich, spottbillig war das damals und, äh, aber auch ’ne Gegend, in der man nicht unbedingt leben wollte, auch wenn ich die Gegend als, also immer noch als sehr positiv in Erinnerung hab.
00:27:28.000
Raul Krauthausen
Bist du da manchmal noch unterwegs? In welchem Stadtteil wohnst du jetzt?
00:27:31.000
Levi Penell
AZ h, jetzt wohne ich in Lichtenberg.
00:27:34.000
Raul Krauthausen
Lichtenberg. Das ist aber ganz woanders.
00:27:36.000
Levi Penell
Das stimmt. Ich bin aber auch ’n bisschen rumgekommen. Ahm, meine Eltern haben dann mit, ä h, mit, mit starker Unterstützung meiner Großeltern ’ne Doppelhaushälfte gekauft im Westen der Stadt, ä h, on the outskirts of Charlottenburg-Wilmersdorf.
00:27:52.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:27:53.000
Levi Penell
Und das war, das war ganz knapp, bevor die Immobilienpreise so durch die Decke gegangen sind.
00:27:58.000
Raul Krauthausen
Ja.
00:27:59.000
Levi Penell
Also für das Preis, für das Geld, ä h, wovon meine Eltern diese Doppelhaushälfte gekauft haben, da kriegst du heute nicht mal ’ne Zweizimmerwohnung für.
00:28:07.000
Raul Krauthausen
Krass.
00:28:08.000
Levi Penell
Aber da haben sie Glück gehabt. Und dann hab ich lange in Charlottenburg-Wilmersdorf gewohnt. Dann war ich noch fü r mein Abi auf der Insel Scharfenberg, das ist ’ne Insel oben in Reinickendorf im Tegler See, da war ich aufm Internat. AZ hm, und jetzt wohne ich eben in Lichtenberg.
00:28:25.000
Raul Krauthausen
Aufm Internat warst du? Wie lange?
00:28:26.000
Levi Penell
Ja, fü r zwei Jahre, für die elfte und zwölfte Klasse.
00:28:30.000
Raul Krauthausen
Wow. Und da hatten die ’n Schwerpunkt-ä h-Internat, oder?
00:28:35.000
Levi Penell
Nee, das war tatsächlich, äh es war, also es war ’n staatliches Internat, das war auch ’n ganz normales Gymnasium und da angeschlossen war ’n Internat. Und, ähm, da das war nicht so Schloss-Salem-mäßig oder so, sondern das war-
00:28:50.000
Raul Krauthausen
Ja, oder … oder so.
00:28:52.000
Levi Penell
Ja, genau, nee, das war aus der günstigeren, aus der günstigeren Kategorie. Also, da, da– Meine Eltern haben, glaub ich, weniger als vierhundert Euro im Monat dafür gezahlt, dass ich da untergebracht wurde und da war auch schon Essen und so was mit drin. Also viel, viel günstiger wirst du dein Kind eigentlich nicht los. Das ist mit Kindergeld schon fast gedeckt.
00:29:08.000
Raul Krauthausen
Aber hat sich das fü r dich so angefühlt, dass sie dich loswerden wollten, oder?
00:29:09.000
Levi Penell
Nein, nein, nein. Ich hab mich auch selbst dazu entschieden, auf dieses Internat zu gehen. Ich musste damals nach der zehnten Klasse die Schule wechseln, ähm, weil sie mich rausgeschmissen haben aus meiner alten Schule. Und, äh-
00:29:20.000
Raul Krauthausen Okay.
00:29:23.000
Levi Penell
-ich wollte dann irgendwas anderes machen und meine Mutter meinte dann, da gibt’s so ’ne Schule auf ’ner Insel in Berlin und dann meinte ich: „Das klingt irgendwie saucool, die Schule auf ’ner Insel.“ Und, ä h, dann hieß es aber, wenn ich da jeden Tag hinfahren will, dann bin ich jeden Tag fast neunzig Minuten unterwegs. Ah, eine Strecke, die einfache Strecke, also insgesamt fast drei Stunden jeden Tag. Ahm, und da hatte ich keinen Bock drauf und deswegen meinte ich: „Komm, lass ins Internat.“
00:29:45.000
Raul Krauthausen
Also, du hast grade erzählt, dass du Statistik studiert hast.
00:29:49.000
Levi Penell
Ja, auch aktuell noch studierend.
00:29:50.000
Raul Krauthausen
Ah, du studierst noch, okay.
00:29:52.000
Levi Penell
Ja, wechselhaft. Also in der Grundschule war ich durchschnittlich, glaube ich. Dann von der siebten bis zur zehnten Klasse war ich durchweg Problemschüler. Ahm, jede Klasse versetzungsgefährdet.
00:30:00.000
Raul Krauthausen
Warst du ’n Raufbold?
00:30:01.000
Levi Penell Wie bitte?
00:30:03.000
Raul Krauthausen Warst du ’n Raufbold?
00:30:05.000
Levi Penell
Nein, Raufbold war ich nicht. Gewalt war noch nie so mein Ding. Aber, äh, ich war ’n bisschen Außenseiter, nicht nur ’n bisschen, ich war ziemlicher Außenseiter und, ä h, war dann im, im Unterricht meistens in Gedanken woanders und hab deswegen dann auch entsprechend schlechte Noten gehabt. Und in der zehnten Klasse, die zehnte Klasse hätte ich nämlich eigentlich nicht geschafft. Und, äh, das war aber so ne Schule, son Gymnasium, das ist regelmäßig unter den, ähm, besten, also unter den Gymnasium in Berlin mit dem besten Abischnitt. Und diesen Ruf, den wollen die auch verteidigen. Und da haben die natürlich mich gesehen, ich mit’m etwas, nicht nur etwas, mit’m sehr schlechten Notendurchschnitt und hatten Angst, dass ich denen deren Abischnitt versaue. Und deswegen haben sie mir dieses Angebot gemacht: „Ja, also entweder wir lassen dich jetzt sitzenbleiben oder du wechselst die Schule.“ Dann meinte ich: „Ja, okay, dann, ä h, dann lasst mich die Schule wechseln, wenn ich dafür nicht sitzenbleiben muss.“ Und dann, ä h, ä h, im Abi hab ich aber wieder ordentlich aufgeholt und hab dann mein Abi mit eins sieben gemacht.
00:30:59.000
Raul Krauthausen
Streber.
00:31:00.000
Levi Penell
Ja.
00:31:02.000
Raul Krauthausen
Mein Abi war zwei neun.
00:31:03.000
Levi Penell
Ist auch, ist auch irgendwie, hab ich das Gefühl, so im Bereich, ä h, der, der kreativen Leute, die so im Medienbereich arbeiten, gewöhnlicher, dass man kein so gutes Abi hat. Also Günther Jauch hat ja, glaube ich, auch nur ’n Abi von drei Komma eins. Ich glaube, Klaas Heufer-Umlauf hat auch ’n schlechtes Abi. Ahm, jetzt fallen mir grade keine anderen Abi, Abiture ein, aber das ist ja so ’n bisschen Berufskrankheit, oder?
00:31:26.000
Raul Krauthausen
Ja, ich hatte ja sogar das Privileg, dass man mit ’ner Behinderung in fast jedem Studium reinkam-
00:31:31.000
Levi Penell
Mhm.
00:31:33.000
Raul Krauthausen
-ä h, über die sogenannte Härtefallregelung. Das heißt, der NC war egal.
00:31:40.000
Levi Penell
Das macht’s dann natürlich-. Ja, ja, da, da ist man dann nicht motivierter. Aber hast du, ä hm, hast, hast du studiert?
00:31:45.000
Raul Krauthausen
Ich hab studiert. Gesellschaft und Wirtschaftskommunikation an der UdK.
00:31:50.000
Levi Penell
Ah, kick mal. Also auch, also biste auch dein ganzes Leben in Berlin geblieben?
00:31:52.000
Raul Krauthausen
Genau. Also, das Studium war am Ende aber eigentlich im Vergleich zu Statistik, Singen und Klatschen, ehrlich gesagt.
00:32:01.000
Levi Penell
Ja, aber, also man muss dazu sagen, ich hab, ä h, nach’m Abi erst mal ein Jahr lang Grundschullehramt studiert.
00:32:07.000
Raul Krauthausen
Ja.
00:32:08.000
Levi Penell
Das hab ich dann abgebrochen. Und ich mach ja momentan meinen Master in Statistik und davor hab ich meinen Bachelor in Sozialwissenschaften gemacht. Das ist natürlich jetzt, wenn man das schon so plakativ beschreibt, das war natürlich auch ein Sing-und Klatschen- Studiengang. Auch wenn er gar nicht, also er war nicht anspruchslos und er hatte wirklich einen quantitativen Fokus, sonst hä tten die mich auch gar nicht reingelassen in den Master in Statistik. Ich glaube, das ist einer der sehr wenigen sozialwissenschaftlichen Studiengänge, der zu einem Masterstudium in Statistik berechtigt. Das war an der HU, an der Humboldt-Universität habe ich studiert, aber auch das Niveau in den quantitativen mathematischen Modulen war dann natürlich ein ganz anderes als jetzt im Master.
00:32:48.000
Raul Krauthausen
Also das Einzige, was ich mit Statistik zu tun hatte, war in der Uni, SPSS. Macht man das noch?
00:32:54.000
Levi Penell
Ich glaube, das wird tatsächlich noch an einigen Unis unterrichtet. Aber wir hatten, also im Bachelor hatten wir Starter.
00:33:00.000
Raul Krauthausen
Da bin ich wirklich ausgestiegen. Ich glaube, da hatte ich einen Ausfall in der Note. Aber das ja, alles andere war Singen und Klatschen, glaub ich.
00:33:08.000
Levi Penell
Aber da bist du nicht der Einzige. Das ging auch vielen so bei mir im Bachelor.
00:33:13.000
Raul Krauthausen
Das heißt, du bist unfassbar gut in Mathe?
00:33:16.000
Levi Penell
Nein, aber auf gar keinen Fall. Ich war eigentlich immer eine totale Niete in Mathe. Ich hatte auch, also in den Abiturprüfungen war Mathe auch mein schlechtestes Fach und Grundschullehramt hab ich auch abgebrochen, zum Teil abgebrochen, weil ich einfach keinen Bock hatte auf Mathe. Und dann, als ich Sozialwissenschaften angefangen hab, hat ich auch erst mal total Bammel, dass ich das nicht schaffe, die Statistikprüfung. Und irgendwie war Statistik dann aber auf einmal voll mein Fall. Also ich war immer ziemlich schlecht in Mathe und in Wahrscheinlichkeitsrechnung, aber nicht ganz so scheiße. Und das Ding ist aber, in Sozialwissenschaften war ich dann so ein bisschen der Einäugige unter den Blinden. Die hatten alle keinen Bock auf Mathe, alle keinen Bock auf Statistik. Und dadurch, dass ich so ein bisschen Bock hatte und das auch so ein bisschen konnte, war ich dann auf einmal der Beste von den Beschissenen hab mich dann selber so ein bisschen gegaslightet, dass Statistik voll mein Ding ist und dass ich das super gut kann und dass ich das unbedingt machen möchte. Und ä hm dann habe ich mich auf diesen Master in Statistik beworben und wurde dann auch angenommen und da hat mich dann aber erstmal ordentlich die Realität konfrontiert. Und da war ich am Anfang auch wirklich aufgeschmissen. Das war eine harte Zeit. Ich meine, ich habe mich jetzt so ein bisschen durchgekämpft. Ich bin jetzt durch mit allen Pflichtmodulen. Ahhhm Im Wesentlichen fehlt mir jetzt nur noch die Masterarbeit, aber junge Junge, da hatte ich einiges aufzuholen.
00:34:30.000
Raul Krauthausen
Ja, hast du schon ein Thema für die Masterarbeit?
00:34:31.000
Levi Penell
Nee, noch überhaupt nicht. Das ist momentan, ich sehe das momentan auch nicht, dass ich das schreibe. Dafü r ist dieses Social Media Ding dann etwas zu schnell eskaliert.
00:34:39.000
Raul Krauthausen
Ja, also das heißt, du priorisierst jetzt, wenn man aufteilen würde, privat, Social Media und Uni, Social Media überein oder privat überein?
00:34:50.000
Levi Penell
Definitiv ah Social Media. Also sind, waren das jetzt gerade drei Punkte? Einmal privat, einmal Social Media, einmal ah Uni? „ja“. Ahh Mein Privatleben läuft immer irgendwie. Das würde ich jetzt gar nicht unbedingt ah priorisieren. Also würde ich gar nicht sagen, dass das eine besonders hohe oder besonders niedrige Prioritä t hat, sondern es ist einfach. Und ä hm aber definitiv priorisiere ich Social Media über Uni.
00:35:18000
Raul Krauthausen
Hast du Schwierigkeiten, das Handy wegzulegen?
00:35:19.000
Levi Penell
Ja, ich würde schon sagen. Ich würde schon sagen. Aber es ist irgendwie auch, es ist irgendwie auch so, dass es dann ja mein Beruf ist, auch es nicht wegzulegen mhm und dass ich irgendwie immer so auch diesen Blick habe, ä hm was könnte jetzt das nächste Video sein, auch immer so im Blick habe, was passiert gerade so auf den Plattformen. Und häufig ist das eben auch Inspiration fü r meine eigenen Inhalte. Also dann kannst du auch ah Insider, Running Gags kannst du aufgreifen, ä hm du kannst auf andere Sachen reagieren, du kannst, ähm du bleibst auch so ein bisschen in Kontakt und häufig ist das eben auch so, es ergeben sich Gelegenheiten sehr spontan. Und da ist es dann tatsächlich wichtig, dann doch ständig erreichbar zu sein. AZ hm Und deswegen würde ich sagen, ich habe von Beruf her gar nicht so sehr die Möglichkeit, oder was heißt die Möglichkeit? Ich kann ja machen, was ich will, aber ich würde sagen, es ist für mein Beruf, es wäre für meinen Beruf ziemlich schädlich, wenn ich kein Problem hätte, das Handy wegzulegen. Also es ist irgendwie sone Sucht, aber eine Sucht, auf die ich mich jetzt zumindest für den Zeitraum, in dem ich das jetzt so intensiv mache, mich ah auch bewusst einlasse.
00:36:32.000
Raul Krauthausen
Glaubst du, das wird ein natürliches Ende finden, dass du irgendwie keinen Bock mehr hast oder so?
00:36:38.000
Levi Penell
Ich hoffe, dass es kein natürliches Ende Lindet, weil natürliches Ende heißt ja meistens, ich habe einen Skandal oder so. Ich hoffe, dass es nicht so den Zeitpunkt, also den einen Punkt gibt, an dem ich sage: „So, und ab jetzt fahre ich alles von hundert auf null, so irgendwie das El-Hotzo-Schicksal. Kann natürlich immer passieren, aber ich hoffe, dass es son bisschen so eine natürliche Entwicklung nimmt. Und wenn du mich jetzt fragen würdest, sehe ich mich in zehn Jahren immer noch als Typ, der am Schreibtisch sitzt und Kurzvideos filmt, dann würde ich sagen nein. Also entweder ich bin dann wieder in den Bereich zurückgekehrt, in den Data Science Bereich oder ich habe mich irgendwo anders in den Medien hin entwickelt. Aber ähm das ist was, das macht jetzt gerade Spaß, aber es ist auch einfach so intensiv. Weder halte ich das für einen wirklich langen Zeitraum aus, glaube ich, noch ist das, was ich ah auf Dauer will.
00:37:30.000
Raul Krauthausen
Hast du Bock, in der Medienwelt Fuß zu fassen?
00:37:33.000
Levi Penell
Ich hätte schon Lust. Also es ist schon was, was mir Spaß macht. Ich hatte jetzt auch ’n paar Paar Drehes. Ich hab zum Beispiel vor kurzem ähm eine Gameshow aufgezeichnet, moderiert mhm und das hat total Spaß gemacht. Also das ist was, was ich mir super gut vorstellen kö nnte. AZ hm Ich glaube, ich will halt irgendwo hin, wo ich son bisschen mehr Verantwortung auch guten Gewissens abgeben kann, mhm also wo es nicht ganz so zugespitzt, wo es nicht ganz so intensiv ist, weil das Ding mit diesen Kurzvideos ist ja auch immer, es muss alles so unfassbar in Anführungszeichen perfekt sein. Also du haust ein einminütiges Video raus, wo viel Arbeit reinließt und da kommt’s dann wirklich auf jede Silbe an. Und da muss dann irgendwie alles sitzen und da braucht man dann richtig viel Energie. Und ä hm das ist dann natürlich, es ist wirklich einfach auf eine ganz eigene Art und Weise anstrengend. Und deswegen, ich würd mir vielleicht mehr so ein Format wünschen, in dem ich einfach so drauf losreden kann und die Leute hören mir trotzdem zu. Quasi quasi ’n Podcast, ja.
00:38:34.000
Raul Krauthausen
Also ich bin jetzt natürlich nicht auf der Größe, wie du, was Social Media angeht, aber ich komme nicht hinterher, ah die ganzen Kommentare zu lesen.
00:38:44.000
Levi Penell
Nee, ich auch nicht.
00:38:45.000
Raul Krauthausen
Ich finde das ehrlich gesagt auch ’n bisschen Betrug am Besucher.
00:38:49.000
Levi Penell
Ich weiß es nicht. Ich sehe die Kommentare auch gar nicht unbedingt mal so als Nachrichten an mich, sondern ich sehe die Kommentare einfach als Zusatzbereich von meinen Videos. Also Kommentare sind für mich wahnsinnig wichtig, weil ich glaube, dass Kommentare einen wahnsinnigen Wert haben für Videos. Also wenn ein Video gute Kommentare hat, dann macht es das Video einfach deutlich besser. Ahm Viele Leute sind auch einfach schnell in den Kommentaren, also schauen sich ein Video an und schauen dann nach drei, vier Sekunden schon in die Kommentare, ob da irgendwie spannende Kommentare sind und ob es sich lohnt, dranzubleiben. Mhm Und deswegen sehe ich die Kommentarsektion mehr so als ein Kommunikationsmedium von meinen Zuschauerinnen zu meinen Zuschauerinnen und eher sekundär mhm dann für mich. Ahm Deswegen habe ich da auch eigentlich kein schlechtes Gewissen, wenn ich Kommentare nicht lese.
00:39:37.000
Raul Krauthausen
Ich denke immer, die meinen einen selber und dass man dann das auch irgendwie lesen muss. Ahhhm Und das fehlt mir tatsächlich, also es geht nicht. Ja, nee, es fehlt nicht. Es hat dann irgendwann mit so einem Ticketsystem gearbeitet, aber es verschiebt ja auch nur die Last auf eine andere Plattform.
00:39:50.000
Levi Penell
Ja. Nee, ich glaube, man muss sich, also das kann auch schädlich sein, ahhhm weil es halt einfach super viele Eindrü cke sind, die da auf einmal auf einen wirken und irgendwie alle Leute haben eine Meinung zu dir und alle Leute haben auch das Bedürfnis, diese Meinung auszudrücken und manchmal sind das irgendwie fundierte und nette Meinungen und manchmal sind das aber auch Meinungen, die kannst du wirklich in den Müll treten oder dann kommen Leute an, die dich so generell nicht mögen und dann einfach nur stänkern. Und ähm das sind dann halt auch einfach Dinge, die muss ich nicht in der Intensität mitbekommen. Es ist ja irgendwie eh schon son bisschen absurd, weil durch das Internet können wir viel direkter zu ’ner viel größeren Masse an Menschen sprechen, als wir’s jemals können würden, so. Wenn wir jetzt, wenn ich jetzt ’n Video hochlade und das eine Million Aufrufe bekommt, dann kann ich mir das gar nicht richtig vorstellen. Ich bin gestern, hatte gestern ’n Auftritt aufm, aufm Konzert und da hab ich vor siebenhundert Leuten gespielt und da war ich viel nervöser und zwar viel aufregender als son Video mit einer Million Leute. Also übers Internet, das ist ja viel, viel unmittelbarer zu ’ner viel größeren, ä hm, zu ’ner viel größeren Masse. Und das ist aber fü r uns so, so schwer, so schwer greifbar. Und wenn man sich da, also zumindest hab ich die Erfahrung bei mir selber gemacht, wenn ich mich da wirklich voll drauf einlasse und das alles einsauge und irgendwie alles mitbekommen will, was meine Zuschauer mir zu sagen haben und was so generell rund meine Person passiert, dann werd ich wahnsinnig. Und dann komm ich wirklich überhaupt nicht mehr zur Ruhe, sondern dann bin ich so permanent auf so nem, ä hm, Stresslevel, weil’s dann irgendwie doch wirklich zu viel ist. Weil’s dann irgendwie doch eine Million Leute sind und das einfach unfassbar viel ist. Deswegen, Du bist ja jetzt auch schon länger dabei, ne?
00:41:28.000
Raul Krauthausen
Ja.
00:41:28.000
Levi Penell
Du hast ja auch schon gesagt, Du, Du bewunderst das, in welcher Intensität ich das mache, was für’n Output ich hab. Ich glaube, ä hm, oder ich kann’s, kann’s nur ahnen, aber ich glaube, wenn man länger dabei ist so wie Du, dann entwickelt man auch bestimmt auch sone gewisse Resilienz dagegen, oder?
00:41:44.000
Raul Krauthausen
Genau, also ich hatte lange den Stress, ich muss das alles lesen.
00:41:46.000
Levi Penell
Ja.
00:41:48.000
Raul Krauthausen
Und die habe ich dann vor ’n paar Jahren dann endlich abgelegt.
00:41:49.000
Levi Penell
Mhm.
00:41:50.000
Raul Krauthausen
Ich versuch jetzt son bisschen zu unterscheiden zwischen, was ist so, fühlt sich so an wie eine SMS?
00:41:55.000
Levi Penell
Ja.
00:41:56.000
Raul Krauthausen
Ja, die man immer liest und, ähm, was es vielleicht auch einfach nur rauschen wie son Like.
00:42:00.000
Levi Penell
Ja, für mich, für mich war das ganz wichtiger Punkt einfach für mich zu entscheiden, ä hm, ich bin meinen Zuschauern nichts schuldig, so. Wenn mich Leute nach ’nem Foto fragen, natürlich mach ich ’n Foto, so. Wenn die Leute sich kurz unterhalten wollen, unterhalte ich mich auch, wenn ich jetzt nicht grade komplett verballert bin oder so. AZ hm, und wenn mir Leute Insta-DMs schreiben, dann antworte ich da auch manchmal drauf. Aber, ä hm, wenn ich da so Insta-DM öffne und ich seh, das ist von so ’nem direkten Textball, ne, dann hab ich da auch keine Probleme mit, das direkt wieder zu schließen und mir das nicht mal durchzulesen. AZ hm, weil ich glaube auch, auch den Leuten dann auf der anderen Seite, die Leute, die die Videos schauen, ä hm, denen fehlt manchmal auch die Vorstellung davon, wie viele Leute man tatsächlich erreicht. Und gerade so Social Media führt ja auch dazu, man erlebt die, so Leute sehr nahbar, so. Das sind nicht, das ist nicht irgendwie Günther Jauch aus dem Fernsehen.
00:42:51.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:42:52.000
Levi Penell
Sondern das, das ist Levi oder das ist Raul, die in die Kamera sprechen, als wären wir jetzt grade, grade ihre Freunde. Und, ä hm, die Leute wissen das natürlich und die können das auch einordnen, ne. Ich will jetzt hier nicht sagen, die Leute denken, ich bin ihr Freund, aber es ist, glaube ich, trotzdem für das Gehirn einfach, was Social Media angeht, schwerer, diese parasoziale Art der Beziehung einzuordnen als bei so diesen klassischen Medien wie, wie Fernsehen. Und, ä hm, ich glaube, da fehlt dann eben auch, auch die Idee, dass ich am Tag hundert Nachrichten bekomme und dass es mir zeitlich einfach nicht möglich ist, alle diese Nachrichten zu beantworten, auch wenn ich gerne würde.
00:43:33.000
Raul Krauthausen
Wobei die Kommentare auch manchmal, ä hm, sehr inspirierend sein können. Also ich merke jetzt zum Beispiel meine Arbeit, ich mach ja vier Aufklärungsarbeiten zum Thema Inklusion, dass wenn eine Frage immer wieder auftaucht, ähm, dann da ja ’n Muster ist und die versuche ich dann schon zu beantworten, aber dafür muss ich ja die Fragen gelesen haben.
Gleich geht’s weiter. Wenn Du diesen Podcast unterstützen möchtest, dann kannst Du das mit einem kleinen monatlichen Beitrag tun. Im Gegenzug kannst Du alle Folgen vorab hören und Du wirst, sofern Du das möchtest, hier im Podcast namentlich genannt. Alle Infos findest Du unter www. im-aufzug.de. Ende der Servicedurchsage. Viel Spaß beim zweiten Teil der Folge.
00:44:27.000
Levi Penell
Ja, ich denke mir meistens, also wenn, wenn eine Frage wirklich brennt, dann stellt eine Person die Frage und die anderen Leute können das liken. Und, ä h, wenn dann ’n Top Kommentar bei mir ist mit sehr vielen, sehr vielen irgendwie tausenden Likes, ä h, dann seh ich den ja auch. Also so zumindest mal in die Kommentare schauen, das mach ich ja schon immer. AZ hm, ich les mir halt nicht jeden Kommentar durch. Und, ä h, ich hab immer fü r mich so, ich sag mir immer, wenn ich zwanzig Kommentare gelesen hab, dann hab ich eigentlich alle gelesen. Und dann kommen nur noch Remixes und Variationen von denen, die’s schon gibt. Und ich hab das Gefühl, dadurch krieg ich dann auch ’n ganz guten Eindruck.
00:45:01.000
Raul Krauthausen
Ja, genau. Da gibt’s ja auch son, son Gesetz, ab Kommentar zwanzig kommt der Hitlervergleich.
00:45:07.000
Levi Penell
Ja, deswegen les ich immer nur neunzehn Kommentare.
00:45:11.000
Raul Krauthausen
Also auf Youtube Videos zumindest, ja.
00:45:14.000
Levi Penell
Ja, spannend. Hab ich so noch nie gehört.
00:45:17.000
Raul Krauthausen
AZ hm, wo holst Du dann deine Inspiration her?
00:45:21.000
Levi Penell
Ganz unterschiedlich. Also das ist, das ist so eine Frage, die wird mir auch oft gestellt.
00:45:24.000
Raul Krauthausen Ja.
00:45:25.000
Levi Penell
Und ich wünschte, ich könnt darauf eine Antwort geben. Aber es ist so unterschiedlich. Manchmal sehe ich irgendeinen Beitrag im Fernsehen, manchmal habe ich ’n Beitrag auf meiner For You Page und denk mir, das ist interessant und dann google ich dazu und dann stoße ich auf ’n ganz anderes Thema. Manchmal stö ber ich irgendwelche Foren ab, bin tatsächlich aktiv auf Themensuche und, ä h, wage mich in die Tiefen des Internets. Und, ä hm, manchmal lieg ich abends im Bett und muss dann zufällig an irgendwas denken, was mich vor drei Jahren mal fasziniert hat. Was ich dann, wo sich dann diese Synapsen in genau dem Augenblick dazu entschieden haben, sich wieder zu verknüpfen, sodass mir das wieder in den Kopf kommt. Und dann schreibe ich mir das auf und dann, dann mache ich dazu ’n Video. Aber ich wünschte, ich hätte so einen festen Weg, wo ich immer meine Themen finde, äh, die dann auch irgendwie die Leute catchen, aber, ähm, das gibt’s nicht.
00:46:15.000
Raul Krauthausen
Aber ich glaube, genau das ist ja das, das Geile an, an deiner Arbeit, ne, dass man einfach merkt, das kommt wirklich, wirklich von dir. So, das ist, das folgt nicht ein Muster.
00:46:26.000
Levi Penell
Das kann gut sein, ja. Ich hab auch, also ich merk, einerseits merk ich’s immer wieder, andererseits hab ich das auch fü r mich son bisschen als Regel, ä hm, man muss Content immer wieder neu erfinden.
00:46:35.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:46:37.000
Levi Penell
Weil das Schlimmste, was, ä h, dir heutzutage eigentlich passieren kann auf TikTok und Insta, Insta Reels, ist, dass dein Content erwartbar wird. Also dass die Leute dich sehen und, äh, schon genau wissen, was kommt jetzt.
00:46:48.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:46:49.000
Levi Penell
Weil wenn Videos erwartbar werden, dann werden Videos langweilig. Und wenn Videos langweilig sind, dann, ä h, scrollt man weiter. Und deswegen, deswegen ist es eben auch notwendig, dass ich nicht diesen festen Weg hab, wie ich auf Themen komm, nicht diesen festen Weg hab, wie ich arbeite mit Videos, ä hm, damit ich eben auch immer quasi den kreativen Space hab, ne neue, mich neu zu orientieren, Dinge anders zu machen und, ä h, auch son bisschen vielleicht auch dann extern den Anreiz hab, mich immer wieder neu zu erfinden. Und es ist aber, es ist natürlich auch ’n ziemlicher Stress, also.
00:47:22.000
Raul Krauthausen
Wollte ich grad sagen, macht ja auch Druck, oder? Das Video muss performen.
00:47:24.000
Levi Penell
Das macht total Druck. Das macht total Druck. Und das ist eben, das, da ist dann wieder die, die die Downseite, äh, die, die Negativseite, wenn man diesen Anspruch an sich hat. Dann findet man irgendwie ’n Format und dann findet man so Themen, die funktionieren gut und dann macht man die ’n paar Videos lang. Und dann merkt man aber auch direkt, okay, jetzt ist der Punkt erreicht, an dem’s nimmt, an dem, an dem’s nicht mehr so ganz viele Leute mitnimmt, ne. Dann, dann kriegt man nicht mehr eine Million Aufrufe aufs Video, sondern nur noch fünf hunderttausend, so. Das Interesse nimmt ab. Und dann geht halt so direkt der Druck los, okay, was kommt jetzt? Was ist das nächste Thema?
00:47:58.000
Raul Krauthausen
Und das muss genauso oder besser sein.
00:47:59.000
Levi Penell
Ja, genau. Aber es muss halt gleichzeitig auch neu sein. Also es ist, es ist son, es ist son sehr starker Kreativdruck, -druck da.
004800:05.000
Raul Krauthausen
Mhm.
00:48:06.000
Levi Penell
Und da hat man natürlich auch ’n wahnsinnigen, ä hm, wahnsinnige Anfälligkeit, dass, dass eine Schreibblockade kommt, Writers Clock. Ahm, bis jetzt ist sie noch nicht gekommen, aber sie, es kö nnte jederzeit passieren. Also das ist auch was, was ich immer aufm Schirm hab und was irgendwie immer mitschwingt.
00:48:22.000
Raul Krauthausen
Na klar.
00:48:24.000
Levi Penell
Ich bin bis jetzt immer auf neue Ideen gekommen. Das muss nicht so weitergehen. Es kann jeden Monat vorbei sein.
00:48:30.000
Raul Krauthausen
Ich finde, das ist eine gesunde Portion von Vorsicht. Ahhh Ich glaube, es gibt viele, die nicht sich darüber Gedanken machen, ja ahhh was ist eigentlich danach? Ich habe das Gefühl, du würdest weich landen.
00:48:42.000
Levi Penell
Ja, ich glaube auch. Also ich sehe das auch immer noch so als ahhh einen wilden Ausflug in meinem Leben. Ich verdiene ja momentan auch wirklich sehr viel Geld. Ahm Da will ich auch gar kein Geheimnis draus machen. Ahm Und es ist aber gleichzeitig, also es ist so absurd, weil ich bin auf einmal in so einer Welt drin, in der ich vorher mir gar nicht hätte erträumen lassen, dass ich da bin, in Terms of, dass ich auf einmal mit verhältnisweise wenig Arbeit sehr viel Geld verdiene, dass ich Personen treffe, die immer meine Idole waren, dass ich Dinge machen kann und mir sogar ermöglicht werden, ahhhm von denen ich vor ein paar Jahren noch gesagt habe, das wäre ein riesiger Traum von mir. Ahhhm Und es fühlt sich aber wie so ein Ausflug an, ahhhm der gar nicht so wirklich mein Leben ist. Noch immer, obwohl das jetzt schon über ein Jahr läuft. Ahhhm Und ich lebe jetzt auch gar nicht unbedingt groß unterschiedlich als noch vor anderthalb Jahren, als ich von meinem zwanzig Stunden Studijob die Woche gelebt habe. Also ich gebe nicht wahnsinnig viel mehr Geld aus und wenn es jetzt eben vorbei ist, dann wäre ich da auch bereit für. Ahhhm Ich glaube, das ist auch so ein bisschen der Unterschied zu den Leuten, die so ein bisschen mit Social Media und dem Internet aufgewachsen sind. Ich kenne eben auch diese andere Welt. Ich kenne auch diese Perspektive von mehr oder weniger Vollzeit arbeiten. Und auch wenn ich ehrlicherweise nicht wirklich Bock habe, dahin zurückzukehren, ahhh rechne ich damit, dass es passieren wird.
00:50:16.000
Raul Krauthausen
Was mich tatsächlich auch oft unter Druck setzt, ist, wenn man gebeten wird, irgendwas zu verbreiten.
00:50:23.000
Levi Penell
Ja, voll.
00:50:24.000
Raul Krauthausen
Also man hat dann so ein schlechtes Gewissen, weil das ist ja oft auch fü r die gute Sache. Aber wenn ich jeden Wunsch nachkommen würde, dann wäre ich eine Linkschleuder.
00:50:32.000
Levi Penell
Ja, voll. Ich habe auch irgendwann ahhh die Regel gesetzt, dass ich keine, also einfach mir selber, wohltätigen Organisationen, keine Aktionen, was auch immer, unterstütze oder dazu aufrufe, ahhhm bei denen ich nicht selber darauf gekommen bin, bei denen ich nicht selber irgendwie bei mir im Feed was gesehen habe und mir gedacht habe: „Okay, das werde ich jetzt teilen und dazu will ich aufrufen. Ahhhm Wenn ich eine Nachricht bekomme, kannst du bitte da und dazu aufrufen? Ahhh Das mache ich nicht, weil ich sonst einfach nicht wüsste, wo soll ich die Grenze ziehen. Und wenn jetzt irgendwie mein bester Freund mir schreiben würde, ahhhm ruf mal bitte zu der und der Demo auf und hinter der Demo stehe ich eh, ahhhm dann wäre das natürlich so ein No-Brainer fü r mich. Natürlich würde ich es teilen, aber dann kommt halt vielleicht irgendwie auch ein guter Bekannter oder ein Freund von früher und ruft dann zu einer Organisation oder zu einer Spendenaktion auf, wo ich vielleicht auch nicht so zu hundert Prozent durchblicken kann: Ist das jetzt irgendwie echt? Und das ist dann schon wieder an der Schwelle. Und bevor ich dann jedes Mal einzeln in die Abwägung gehe, gehe ich lieber gar nicht in die Abwägung. Ich finde auch vor allem eben bei solchen Spendenaktionen, das bekomme ich ja super oft, solche Nachrichten, ahhhm irgendwie, mein Kind hat eine schwere Erkrankung und wir sammeln dafür. Ich kann das ja nicht durchblicken, ob das echt ist oder ob das vielleicht Betrüger sind, die Leute mir Geld bringen können. Und wenn ich das aber in meiner Story teile, die Leute haben ja auch irgendwie einen Anspruch an mich, die Leute vertrauen mir ja auch. Ahhhm Die gehen dann davon aus, wenn ich das teile, dann wird das schon stimmen. Und ich habe ja aber gar nicht die Gelegenheit, zu garantieren, dass das stimmt. Und so was macht es dann halt auch nochmal schwieriger, so was zu teilen. Ahhhm Deswegen habe ich da für mich eine feste Grenze gezogen. Wie machst du das? Also wägst du das im Einzelfall ab?
00:52:19.000
Raul Krauthausen
Also ich wäge das tatsächlich im Einzelfall ab und gucke dann, ahhhm ob ich da überhaupt einen Bezug zu habe, also relate ich da irgendwie schwierig damit. Ja ahhhm Es gibt so ein paar Sachen, wo ich dann auch das dann teile. Ich versuche auch andere zu pushen, also aufzubauen. Das funktioniert ja nicht, skaliert ja nicht, wenn immer nur ich was teile, sondern kann auch andere machen. Ja ahhhm Aber zum Beispiel, was ich nicht mache, ist irgendwelche medizinischen, pflegerischen Hilfsmittelgeschichten, weil ich. Da bin ich einfach auch… Wie nennt man das denn? Dafür glaube ich zu sehr an die soziale Marktwirtschaft, wo ich einfach denke, ganz ernsthaft, dafü r sind eigentlich die Krankenkassen zuständig. Und in was für eine Situation kommen wir denn jetzt, wenn wir anfangen, jedes Hilfsmittel zu crowdfunden.
00:53:11.000
Levi Penell Ja.
00:53:12.000
Raul Krauthausen
Ahhhm Das will ich eigentlich nicht. Ich will nicht in dieser Welt landen. Dann lassen Sie uns lieber gemeinsam dafür kämpfen, dass Krankenkassen endlich den scheiß bezahlen, ja anstatt jetzt jedes einzelne Umbau zu finanzieren.
00:53:23.000
Levi Penell
Ja, voll. Ich habe auch, also gerade weil ich bekomme sehr viele Nachrichten in die Richtung, ahhhm irgendwie mein Kind, da ist irgendwas mit meinem Kind. Meine persönliche Erfahrung mit Krankenkassen ist ja, meine Schwester hatte ja auch Krebs und ahhhm wir sind eben auch bei einer gesetzlichen Krankenversicherung. Und meine Erfahrung ist, ahhhm auch wenn Krankenkassen oft Probleme machen, bei Kindern, bei meiner Schwester gab es nie Probleme. Die Krankenkasse hat eigentlich alles gezahlt so und sogar die Medikamente, was auch immer, wo man sagen würde, das ist jetzt vielleicht nicht so unbedingt notwendig. Irgendwie so ein Zitronenüberzug fü r Tabletten, die nicht gut schmecken, damit meine Schwester die besser runterschlucken kann. Auch das hat die Krankenkasse übernommen, obwohl sie es eigentlich nicht hätte müssen. Und wenn ich dann eben solche Spendenaktionen sehe mit: „Unser Kind in Deutschland braucht ein lebensnotwendiges Medikament, aber die Krankenkasse zahlt dann nicht, dann denke ich mir, da kann irgendwas nicht stimmen. Da kann irgendwas nicht stimmen.
00:54:18.000
Raul Krauthausen
Also bei Einzeln kann das wirklich sein, aber ja, ich will da nicht rangehen.
00:54:20.000
Levi Penell
Natürlich, es gibt immer die einzelnen Fälle, genau aber so aus meiner persönlichen Erfahrung wü rde ich dann dazu, wü rde ich mir selber immer denken, ahhhm irgendwas ist da nicht geschrieben. Irgendwas erzählen die uns nicht.
00:54:33.000
Raul Krauthausen
Ja, ja. Ahhhm Genau, und da ziehe ich quasi eine Grenze. Aber ich habe meistert schon auch das Gefühl, ich muss noch mehr die Grenze ziehen, weil sonst fühle ich mich wie so ein Linksschleuder. Und weil du gerade Funk gesagt hast, da habe ich ja versöhnlich eine kleine Vendetta. Ahhhm Was ich wirklich unsympathisch finde von funk, mhhhm ist, dass die, sobald die das Thema Behinderung als Thema haben in irgendeinem Video, dann mir schreiben, ob ich das nicht teilen könnte in meiner Community.
00:55:03.000
Levi Penell
Ach du, wirklich?
00:55:04.000
Raul Krauthausen
Und dann denke ich so: „Es fickt euch. Also sorry, aber…. Ja, also ich bin jetzt nicht eure Linkschleuder, mhhhm um noch mehr Reichweite zu generieren, sooft wie wir euch Themen vorgeschlagen haben und uns immer ignoriert habt. Ihr habt sogar Kanäle eingestellt, ja wie „ hundred percent me und so, wo man nur behinderte Menschen Content gemacht haben. Und jetzt soll ich euch helfen? Das finde ich wirklich unangenehm.
00:55:27.000
Levi Penell
Ich finde auch wirklich, ahhhm es gibt ja manchmal soll man ja einfach so zu Sachen aufrufen und manchmal wird man da ja auch ein bisschen fü r bezahlt ne. Ahhhm Ich habe ja auch schon..
00:55:36.000
Raul Krauthausen
Also ich habe noch nie Geld von denen bekommen. Nein.
00:55:39.000
Levi Penell
Echt? Ja, von Funk, ja. Aber so zum Beispiel, ich habe ja auch schon mit der DKMS, also mit ja Blutspenden zusammengearbeitet und ahhhm da habe ich auch Geld bekommen für die Videos. Und das war im Verhältnis viel, viel weniger, als ich jetzt fü r ein normales Werbevideo bekommen hätte.
00:55:54.000
Raul Krauthausen
Man kann es auch bei ehrenamtlich machen. Das ist doch nicht das Problem.
00:55:56.000
Levi Penell
Natürlich nicht. Ich habe auch schon ehrenamtlich was von der DKMS gezahlt, aber ich habe eben auch schon ahhhm auf einer bezahlten Ebene mit denen zusammen gearbeitet. Und ahhhm das war ja jetzt auch irgendwie ein sehr naheliegender Bezug. So, meine Schwester hatte Leukämie, klar sie ist auf Blutspenden angewiesen gewesen ahhhm und ich arbeite mit der DKMS zusammen. Und ich Linde aber, ahhhm da ist nichts Verwerfliches dran, dass man dafür eben auch bezahlt wird. Weil du machst ja offensichtlich jetzt auch viel Content zu deiner Behinderung, zur Inklusion und das ist ja auch Aufklärungsarbeit. Wieso sollte man dafür nicht auch Geld bekommen. Und wenn dann Funk eben will, dass die Beiträge mehr Reichweite bekommen, warum sollten sie dich nicht auch dafür bezahlen? So wie ich für Produkte Werbung mache. Funk ist ja dafür da, Funk bekommt ja öffentlich rechtliche Rundfunkgebühren dafür, dass sie Aufklärung betreiben. Und wenn sie das Gefühl haben, was ich ja auch gut finde, wenn sie zu Inklusion, zu was auch immer informieren wollen, ä hm wenn sie das Gefühl haben, da brauchen wir mal Reichweite, warum sollten sie dich dann nicht auch dafür bezahlen, dass du eben deine Reichweite zur Verfügung stellst ä hm und diese Beiträge teilst? Also warum muss, nur weil was ’n guten Zweck hat, warum muss das dann unbedingt unbezahlt sein? Und dann so Leute wie ich, die jetzt vielleicht nicht ganz so stark in ’nem, in ’nem, ja, ihre ihe Reichweite nutzen, fü r ’n guten guten Zweck zu arbeiten, sondern eben auch kommerziell Geld damit verdienen, indem sie einfach, ja, ich mach ja auch Werbung einfach fü r Produkte. Ahm Ich bin dann einfach schlichtweg der der Gewinner dieses Systems. AZ hm Also das ist auch, das finde ich ehrlicherweise echt dreist von funk.
00:57:35.000
Raul Krauthausen
Ja, vor allem, also mir sagen die dann immer, ja, da bekommst Du halt Reichweite und Aufmerksamkeit. Und ich so, ganz ehrlich, das ist jetzt nicht mein Problem, so. Also ja klingt arrogant ja und ich hab sicherlich weniger Reichweite und Aufmerksamkeit als Du, aber ja davon kann ich auch keine Miete zahlen.
00:57:51.000
Levi Penell
Nein, es ist es ist ja auch, also das ist ja auch Quatsch. Bitte bitte arbeite fü r uns, damit Du Reichweite bekommst. Du hast ja selber Reichweite. Du brauchst die Reichweite von Funk ja nicht.
00:58:00.000
Raul Krauthausen
Ja, und das finde ich wirklich manchmal sehr traurig. Was war denn die die außergewöhnlichste Anfrage, die Du mal bekommen hast?
00:58:07.000
Levi Penell
Boah, hmm, ä h also mittlerweile bekomme ich die ganz, ganz außergewöhnlichen Anfragen gar nicht mehr weitergeleitet, weil mittlerweile habe ich ’n Management mhm und die filtern so was direkt raus. Aber die allererste Kooperationsanfrage, die die ich hatte, ä h ich bin ja damals auf TikTok ursprünglich viral gegangen, weil ich keine Brille gefunden hab, weil ich sone anatomisch merkwü rdige Nase hab, dass mir keine Brille passt. Ahm Und da hab ich eine Anfrage bekommen ä h für eine Augenlaseroperation. Und das Angebot war, ich lass mir die Augen lasern für Oma und mach dann TikTok Video drüber. Und da hab ich wirklich drüber nachgedacht. Weil das war grade damals, ne, da hab ich auch noch nicht viel Geld verdient mit TikTok. Da war das halt ’n Augen augenlasern, das kostet halt fünftausend Euro. Das ist schon ein ordentlicher Gegenwert, ne. Ahm Hab mich dann doch dagegen entschieden, ä h weil ich keine Werbung machen wollte für ’n medizinischen Eingriff. Aber ä h das war damals halt fünftausend Euro, war damals so viel, hab ich in vier Monaten verdient.
00:59:01.000
Raul Krauthausen
Das find ich irgendwie interessant. Du hast ’n moralischen Kompass. Wo kommt der her? Also er ist ja geprägt, wir haben alle ’n moralischen Kompass.
00:59:11.000
Levi Penell
Boah, ich war schon immer total politisch, also mit dreizehn, vierzehn ähm hat das so angefangen und ich würd sagen, es ist son bisschen sone Mischung aus aus Lebenserfahrung. Mhm Also ich ich komm ja ich komm ja vom vom Kotti, ä hm.
00:59:32.000
Raul Krauthausen
Vor Ort Kotti.
00:59:33.000
Levi Penell
Da bin ich eh schon, ja, da da bin ich eh schon ä h so sehr, wahrscheinlich vor vor zehn Jahren hä tte man gesagt, multikulturell. Mittlerweile ist das natürlich ’n verpönter Begriff, aber ä hm einfach sehr in ’nem sehr diversen Umfeld aufgewachsen. Und ä h da hat mich das immer schon genervt, wenn dann irgendwelche Weltjournalisten den Kotti beschreiben als die Hölle auf Erden, obwohl ich da eine sehr unbeschwerte Kindheit eigentlich hatte. Und dann hat sich das son bisschen weiter geprägt. Ich hatte dann auch auch viel, so gerade in meiner Jugendzeit hat ich viel so Kontakte zu queeren Personen. Da hat mich dann das Thema ah queerrechte und Ehe fü r alle, hat mich sehr politisiert ursprünglich. Auch der Klimawandel war von Anfang an ’n Thema und dann auch son bisschen familiär mit, mein Bruder ist ja auch trans. Das heißt, da bekomm ich sehr, sehr bildlich auch mit oder berührt mich das eben auch sehr emotional, ah wie in unserer Gesellschaft über Transpersonen gesprochen wird und wie mit Transpersonen umgegangen wird. Dann dann mit meiner Schwester, mhm die die die Krebs hatte und die ah die die Chemotherapie, ihr geht’s übrigens mittlerweile wieder gut. Ahm Aber die die Chemotherapie, die hat sich sehr lange gezogen, ah auch über zwei Jahre. Und das wär auch ’n sechsstelliger, ’n siebenstelliger Betrag gewesen, den wir da hätten bezahlen müssen, wenn wir jetzt in den USA gewohnt hä tten. Da ist das auch einfach eine Dankbarkeit gegenüber dem Sozialstaat und den Sozialsystemen, dass wir dann nicht ah in die Privatinsolvenz getrieben wurden. Und dann in meinem Sozialwissenschaftsstudium natürlich auch ah Auseinandersetzungen mit ah den mit den Sozialstrukturen, mit Privilegien, mit ah diskriminierenden Verhalten. Also ich glaube, es ist irgendwie eine ganz ganz große Bandbreite an verschiedenen Themen, die meinen moralischen Kompass haben wachsen lassen.
01:01:21.000
Raul Krauthausen
Taucht das Thema Behinderung in deinem Leben auf, in deiner Realität?
01:01:25.000
Levi Penell
Das taucht auf. Also ich glaube, ich hab keiner so wirklich sichtbare Behinderung. AZ hm Ich bin neurodivers, also auch diagnostiziert neurodivers, ohne da jetzt unbedingt einsteigen einzusteigen, was genau. AZ h Ich bin ja selber auch schwerhörig, also ich trag ja auch Hörgeräte. Das hat mein Leben dann doch in mehr Bereichen beeinflusst, als ich ah mir lange lange eingestanden hab. Dann natürlich, also auch über Angehörige natürlich bei den Großeltern, ich glaube, da sind alle irgendwann konfrontiert mit dem Thema Behinderung, aber auch zum Beispiel bei meiner bei meiner Schwester, die ja ah auch dann aktuell auch immer noch, aber ah also schwer als schwerbehindert gilt. Ahm ä hm Aber grade natürlich, während ihrer Chemotherapie auch stark pflegebedürftig war. Ahm Also es ist ’n Thema, was was mich irgendwie schon immer beschäftigt hat. Ahm Wobei ich erst, so würd ich sagen, erst so seit fünf, sechs Jahren tatsächlich das auch bewusst auch da bewusst rüber nachgedacht hab eben unter dem Begriff Behinderung.
01:02:35.000
Raul Krauthausen
Ahm Ich hab da ’n Video zufällig gesehen ah mit dem Hörgeräten, wo Du erzählt hast, mhm dass Du Hörgeräte trägst und dass es so ’n Gamechanger fü r dich war oder ist. Ja Und es war ungefähr genau zu der Zeit, als ich auch Hörgeräte ah bekam.
01:02:48.000
Levi Penell
Ja. Und du trägst auch Hö rgerä te?
01:02:53.000
Raul Krauthausen
Ja . Und ich dachte dann irgendwie, wie geil, endlich hab ich mal jemanden ä hm gefunden, der der so offen, auch so schamlos darüber redet. Ja. Ahm Weil für mich war das auch ’n Gamechanger. Ich hab’s auch lange, glaub ich, nicht gemerkt, dass ich schwerhörig. Ja Ich bin, irgendwann hab ich nicht mehr teilgenommen an Gesprächen, wurde immer müde und so. Und dann bin ich zu Ohrenarzt, weil meine Frau das gesagt hat, ich sollte mal bei den Ohren checken. Ahm Und dann dachte ich, auch wieder Stichwort Privilegien, ä hm dann war ich beim Hörgeräteakustiker. Ich will jetzt aber auch den geilen Scheiß haben. Also ich bin technikaffin, ich wollte jetzt wirklich mal ausprobieren. Und der Gerä teakustiker sagte zu mir, Sie kommen genau richtig, weil jetzt ist grade Goldgräberstimmung in der Innovation, KI und alles Mögliche, Akkus funktionieren endlich vernünftig, iPhone funktioniert richtig. Also einfach, wo ich dachte so, ja.
01:03:48.000
Levi Penell
Ja, da hat sich viel getan. Da hat sich viel getan. Ich hab auch lange überlegt, ob ich ä hm oder das kann ich mir auch immer noch vorstellen, dass ich ä h in den Bereich der Hörgerätentwicklung gehe mit meinem Statistikstudium. AZ h Da funktioniert ja auch viel über KI und KI ist ja genau der Bereich, in die ich den ich gehe. Aber das hö r ich total oft und das hab ich auch nach meinem Hörgerätevideo hab ich superviele Nachrichten bekommen einerseits, also erst mal von Personen, die schon Hörgeräten haben, auch junge Personen. AZ hm Da hat mir Kommentare und Nachrichten lesen wirklich Spaß gemacht,
01:04:15.000
Raul Krauthausen ja.
01:04:15.000
Levi Penell
Das hab ich wirklich alle gelesen. AZ h Das war total berührend auch. Ahm Und dann auch, ich bekomm immer noch Nachrichten von Leuten, die sagen, ä h dass mein Video der Grund war, warum sie dann doch zum Akustiker gegangen sind und dass sie jetzt auch Hörgeräte haben und äh dass das ihr Leben substanziell verbessert hat. Und das macht mich wirklich, das macht mich wirklich, da blüht jedes Mal mein Herz auf.
01:04:34.000
Raul Krauthausen
Ja.
01:04:35.000
Levi Penell
Das hätte ich nicht gedacht, dass ich mit so nem einfachen Video so-dann doch so viele Menschen erreichen kann.
01:04:39.000
Raul Krauthausen
Ja, also ich hab auf jeden Fall jetzt natürlich das eingebaute Feature, Hörgeräte, Mikrofone ausmachen, aber trotzdem Musik hören. Das ist dann…
01:04:48.000
Levi Penell
Ja, das hab ich auch.
01:04:49.000
Raul Krauthausen
-natürliches Noise Cancelling.
01:04:50.000
Levi Penell
Ja, das hab ich auch und das ist super.
01:04:53.000
Raul Krauthausen Das ist so geil.
01:04:55.000
Levi Penell
Ja, ich muss sagen, ich hab leider nicht die geilsten Geräte. Ich hab meine Hörgeräte vor so dreieinhalb Jahren ungefähr bekommen. Das heißt, da war ich leider noch, da hatt ich noch kein Rich Influencer Money, sondern nur, äh, sehr wenig, sehr wenig Geld. Und, ähm, ich hab dann ’n bisschen mit meinen, mit meinen Eltern verhandelt. Ah, sie haben mir quasi zusätzlich zu den tausendachthundert Euro, glaub ich, die die Kasse zahlt für die Basismodelle für die wirklich, die einfachen Modelle, haben mir meine Eltern dann noch mal neunhundert Euro obendrauf gegeben für die Bluetooth-Funktion und damit die ’n bisschen, bisschen kleiner sind. Und, ähm, die haben aber leider nicht die, ä h, die Funktion, ä hm, also sie unterstützen nicht so wirklich in sehr lauten Umgebungssituationen, dass ich in so eine bestimmte Richtung irgendwie schalten kann. Und, ä h, das ist ’n bisschen doof, da will ich mir auf jeden Fall auch irgendwann noch bessere Hörgeräte holen.
01:05:48.000
Raul Krauthausen
Also ich kann dich sehr empfehlen, die Oberklassesegmenten mal auszuprobieren. Kannst ja auch testen, musst ja nicht kaufen, aber das hat auf jeden Fall…
01:05:56.000
Levi Penell
Steht auch, steht auch so ’n bisschen auf meiner To-Do-Liste. Allerdings hab ich ja jetzt einmal aktuell schon Hörgeräte. Und ich hab halt so ’n bisschen für mich, wenn ich was hab, was funktioniert, warum sollte ich mich dann davon verabschieden, wenn’s sonst keine Probleme macht, nur weil ich, ä h, nur weil ich was Besseres will? Und andererseits, was mich auch wirklich ärgert und was eigentlich total, ähm, irrational ist, aber wo ich dann auch nicht so wirklich bereit bin, das einzugestehen, ä hm, ist, dass ich die Kosten jetzt für neue Hörgeräte nicht mal von den Steuern absetzen könnte. Also ich müsste sie ja komplett selbst bezahlen, ich würde auch den Kassenzuschuss nicht bekommen, weil ich hab ja Hörgeräte, das ist eh schon doof. Und dann kann ich aber nicht mal diese tausenden Euro, die ich dann ausgeben würde, nicht mal von der Steuer absetzen, sondern ich müsste das wirklich so, ich müsste das wirklich– es wird steuerlich finanziell behandelt, als würde ich Urlaub machen, obwohl ich eigentlich nur richtig hören will. Und das nervt mich so sehr dass das ’n entscheidender Grund ist, warum ich mir keine neuen Hörgeräte hole, obwohl ich sie mir eigentlich leisten könnte.
01:06:54.000
Raul Krauthausen
Kannst du dir nicht als superteure Kopfhörer, ä hm, steuerlich angeben?
01:06:57.000
Levi Penell
Ich weiß es nicht. Ich, ich glaube nicht, dass ich superteure, äh, Kopfhörer steuerlich absetzen kann.
01:07:02.000
Raul Krauthausen
Also als Influencer braucht man das alles.
01:07:05.000
Levi Penell
Ach, ich bin da, ich glaube, ich glaube, äh, so viel, so viel kann man da gar nicht absetzen. Ich muss meine erste Steuererklärung noch machen, aber so was ich bisher gelesen und gehört hab, ist das leider nicht so, dass man jeden Urlaub absetzen kann von der Steuer, nur weil man Influencer ist und eine Insta-Story macht.
01:07:22.000
Raul Krauthausen
Ja, ich, ich denke mal, so lange, bis sie sich melden.
01:07:26.000
Levi Penell
Ja, ist dann ja auch die Frage, ne. Ich hab gehört, ab so bestimmten Einkommensbereichen, ä h, schaut das Finanzamt proaktiv nach und, ä h, ist da sehr hinterher.
01:07:35.000
Raul Krauthausen
Genau. Das stimmt, aber, ä hm, da bin ich noch nicht.
01:07:39.000
Levi Penell
Ich weiß nicht, was die Einkommensbereiche sind, aber…
01:07:43.000
Raul Krauthausen
Ich hab mal gehört, fünf hunderttausend Vermögen.
01:07:45.000
Levi Penell Vermögen?
01:07:46.000
Raul Krauthausen
Weiß ich nicht. Musst du entscheiden.
01:07:48.000
Levi Penell
Okay. Ich glaube, Vermögen wird doch in Deutschland gar nicht, ä h, getrackt, oder? Weil wir haben ja auch keine Vermögenssteuer, soweit ich weiß.
01:07:55.000
Raul Krauthausen
Oder ich weiß nicht, ob’s Vermögen oder auf jeden Fall Bewegung, weiß ich nicht.
01:07:59.000
Levi Penell
Ja, also ich bin, bin da nicht, aber ich würd’s auch nicht ausschließen, dass es dieses Jahr so weit ist. Bewegung heißt ja auch was sehr anderes als dann tatsächlich, äh, Einkommen am Ende.
01:08:11.000
Raul Krauthausen Ja, das stimmt.
01:08:12.000
Levi Penell
Es ist ja auch, ich muss ja auch von dem, was auf meinem Konto ab– äh, einkau– äh, eintrifft, muss ich ja auch schon sechzig Prozent an, an Steuern abgeben.
01:08:18.000
Raul Krauthausen
Ausgaben, Ausgaben, Ausgaben, also…
01:08:20.000
Levi Penell
Genau, und dann Ausgaben hat man auch noch mal. Da kommt schon sehr, sehr viel, ä h, Bewegung zustande.
01:08:25.000
Raul Krauthausen
Was macht dir denn in– also die Zeit ist halt schwierig, in der wir gerade leben, ä hm, Trump, AfD. Ja, du positionierst dich da ja auch klar, auf Social Media gegen die Rechten, ä hm. Fand ich übrigens sehr stark, das Video, das du gemacht hast zum Thema Inklusion und AfD, wo’s ja auch viel Widerworte gab von anderen. Da wo du dann noch mal drauf eingegangen bist, fand ich wirklich stark. AZ hm, aber trotzdem gibt es etwas, was dir Hoffnung macht?
01:085200.000
Levi Penell
Boah, das ist eine Liese Frage. Ahm, ich glaube, es gibt viel, was mir Hoffnung macht. Ahm, es macht mir Hoffnung, ich hab das Gefühl, so, es könnte auch wesentlich beschissener sein. Das klingt jetzt erst mal doof, aber zum Beispiel die, die Ukrainehilfen, die fließen wieder und der Ukrainekrieg, das ist so ’n Thema, wo ich wirklich sehr emotional involviert bin. Deswegen hat mich das jetzt vor Kurzem sehr, ä hm, sehr, sehr erleichtert, dass die, ä h, dass die finanziellen– also dass die Hilfen wieder fließen. AZ hm, ich erlebe auch momentan einen sehr starken europäischen Zusammenhalt, ähm, den ich auch wichtig finde und bei dem ich auch froh bin, weil Europa ja auch so ’n bisschen in der Krise war und ist, äh, dass, dass jetzt auch so ’n bisschen wieder das Bewusstsein da ist, dass wir uns in, uns in Europa gegenseitig brauchen. Ahm, auch dass jetzt zum Beispiel Staaten wie, wie Kanada, ä h, also dass es jetzt auch einfach Konsequenzen hat fü r die USA, dass sich, ä h, lange Partner wie Kanada zum Beispiel von den USA abwenden und eine sehr viel engere Bindung jetzt auch suchen zur, zur EU. Ah, und dass jetzt sogar China, auch wenn ich’s nicht sagen würde, dass China jetzt unbedingt der Staat ist, mit dem wir jetzt eine große Partnerschaft anstreben sollten, aber dass sogar die sich jetzt, äh, stärker auf die EU zu bewegen, weil die USA so unberechenbar sind. Ahm, ja, ich glaube, das ist, das ist, was mir momentan am meisten Hoffnung macht.
01:10:20.000
Raul Krauthausen
Ich find es wirklich grad eine sehr ermüdende Zeit, ehrlich gesagt.
01:10:23.000
Levi Penell
Es ist eine extrem ermüdende Zeit und ich schaff das auch nur, indem ich wirklich oft Dinge einfach ausblende, mich bewusst nicht damit auseinandersetze und irgendwie sehr, sehr gezielt schaue, in welche Themen ich mich wirklich reinsteiger. Also ich hab so zwei, drei Themen, die bewegen mich wirklich auch sehr emotional und bei anderen Themen versuche ich mich wirklich abzukoppeln, ä hm, und wirklich nur das Nötigste davon mitzubekommen, weil ich das Gefühl hab, ä h, wenn ich da jetzt auch noch drin wär, dann, dann, dann könnte ich gar nicht mehr. Also…
01:10:54.000
Raul Krauthausen
Welche Medien konsumierst du?
01:10:56.000
Levi Penell
So von Nachrichtenportalen?
01:10:58.000
Raul Krauthausen
Ja.
01:10:59.000
Levi Penell
Ich bin viel bei, bei spiegel de, Tagesspiegel lese ich sehr gerne, ä hm, und, ä h, in Social Media, äh, Tagesschau, die Instagram-Posts der Tagesschau. Das sind, glaub ich, so die drei Pfeiler.
01:11:14.000
Raul Krauthausen
Das heißt, lineare Medien konsumierst du gar nicht mehr?
01:11:16.000
Levi Penell
Was für Medien?
01:11:18.000
Raul Krauthausen
Lineare Medien, das klassische Fernsehen, Radio?
01:11:20.000
Levi Penell
Nee, nicht wirklich. Nee. Also Tagesschau, Nachrichten schaue ich nicht. Manchmal schaue ich Reportagen oder Doku– Dokumentationen.
01:11:27.000
Raul Krauthausen
Ja.
01:11:28.000
Levi Penell
Ahm, aber, also Nachrichten immer textbasiert. Ich lese nur Artikel.
01:11:34.000
Raul Krauthausen
Das find ich interessant, weil ich glaub, das ist wirklich ’n Generationsding. Für mich ist so Tagesschau-
01:11:38.000
Levi Penell
Wie machst du das? Schaust du, schaust du so richtig Tagesschau?
01:11:40.000
Raul Krauthausen
Also nicht regelmäßig, aber wenn, dann guck ich mir das schon an oder morgens Deutschlandfunk. Und da ist eine Sache, die mir jetzt aber spätestens seit Donald Trump eins, ä hm, wirklich massiv auf den Zeiger gegangen ist. Ahm, dieses, diese, diese komische Art der Berichterstattung von tagesaktuellen Nachrichten, wo es eigentlich genau darum geht, er hat gesagt, sie hat gesagt und es gar keine Einordnung mehr gibt. Und, und dann werden plötzlich so konträre Aussagen, die eigentlich überhaupt total unbedeutend sind, genauso wichtig hochgehoben wie das, was der Wissenschaftler sagt. Und das find ich ganz komisch.
01:12:19.000
Levi Penell
Ja, ja. Das ist so ’n bisschen so ’ne Adaption auch von, von, von, von den amerikanischen Medien.
01:12:24.000
Raul Krauthausen
Ja.
01:12:25.000
Levi Penell
Da ist das ja schon super lange so. Und das, das stimmt aber. Das ist mir auch, ähm, also das, das ist mir auch aufgefallen, wie auf einmal so total schlimmen Positionen ähnlich viel Raum gegeben wird, einfach nur, weil’s diese Position gibt. Und ich glaube, es ist so ’n bisschen- Der Gedanke dahinter ist, man will irgendwie den Zeitgeist und die Diskussionskultur aufgreifen, aber man lässt sich damit nur auf die Narrative ein und unterstützt damit das Abdriften dieses Diskurses auf eine sehr gefährliche Art und Weise.
01:12:59.000
Raul Krauthausen
Also werden die groß geschrieben. Die werden so wirklich groß.
01:13:02.000
Levi Penell
Ich finde auch, dass wirklich die Rolle von den Medien momentan, dass die nicht stark genug in den Blick genommen wird. Weil irgendwie die Medien, die werden immer so als die neutralen Kommunikatoren betrachtet, die eben das kommunizieren, was die Parteien so sagen und was in der Politik so passiert. Und es wird komplett vernachlässigt, welche zentrale Rolle die Medien dabei einnehmen. Also man kann nicht sagen: „Ja, okay, jetzt irgendwie unter der Ampelkoalition haben sich die AfD-Werte verdoppelt, also ist die Ampelkoalition daran schuld.
01:13:32.000
Raul Krauthausen
Ja, natürlich nicht.
01:13:34.000
Levi Penell
Sondern was mich zum Beispiel extrem beunruhigt hat, als dieser Tag war, wo ich sagen
würde, wahrscheinlich ein historischer Tag, als Selensky in den USA war und da diesen Streit hätte mit Trump und als die USA dann die Ukraine-Hilfe eingestellt haben. Da habe ich mal so auf verschiedenen Nachrichtenseiten geschaut, wie sieht das so aus? So erst beim Spiegel, alles voll damit, dann bei Tagesspiegel, alles voll damit, dann auch mal so bei FAZ, wo man ja sagen würde, ein Medium, das ist eher so ein bisschen konservativer. Natürlich auch alles voll. Und dann bin ich aber mal auf Bild gegangen. Nichts. Es stand nichts dazu. Und ich habe mich dann wirklich runtergescrollt und ich schwöre, ich habe mitgezählt. Ich habe viermal weibliche Brüste gesehen, bis der erste Artikel kam zu diesem Thema. Und ich habe mir gedacht: „Das kann doch nicht sein. Es ist gerade offensichtlich, man hat das gelesen mit Trump und Selensky. Man wusste, das ist ein Tag, der geht in die Geschichte ein. Und ich gehe auf bild. De und es war am Tag danach, glaube ich, ich finde nichts dazu. Ich finde nichts. Und das ist halt so eine gefährliche Verschiebung einfach der Realitäten. Also die Leute, die jetzt auf bild. De gehen immer, die haben da vielleicht nichts von mitbekommen. Und da stand dann wieder irgendwas zur Migration. Und da wundere ich mich dann auch nicht, dass dann fast ein Viertel unserer Bevölkerung sagt, Migration ist irgendwie das entscheidende Thema, obwohl Migration eigentlich, also obwohl wir kaum, muss man ja mal so sagen, kaum vollendete Tötungsdelikte haben von Migranten an Deutschen, wenn man das mal vergleicht, zum Beispiel mit Femiziden, von der Anzahl her.
01:15:06.000
Raul Krauthausen
Genau.
01:15:07.000
Levi Penell
Ohne jetzt zu sagen, es ist ein Thema, das überhaupt keine Aufmerksamkeit verdient, aber ein Thema, das ja wirklich ein Vielfaches zu stark präsent ist in den Medien. Und das war so ein Moment, in dem habe ich das verstanden und in dem habe ich mir aber auch gedacht: „Wirklich fickt euch. Komm, fickt euch von der Bild, dass ihr so eine Diskursverschiebung unterstützt, indem ihr einfach nicht abbildet, was gerade offensichtlich relevant ist für unser aller Zukunft.
01:15:34.000
Raul Krauthausen
Ja, Linde ich auch total schlimm. Und ich bin auch zu dem Punkt gekommen, weniger Medien zu konsumieren, morgens zumindest keinen Deutschlandfunk mehr zu haben. Diese alle halbe Stunde Nachrichten, die geht nicht. Also vielleicht einmal die Woche jetzt, aber nicht mehr jeden Tag. Jetzt so gegen Ende unserer Aufzugsfahrt gibt es eine Frage, die ich den Gästen immer stelle, nämlich: Gibt es eine Organisation oder eine Persönlichkeit, ein Buch, die du empfehlen könntest, die sich unsere Zuhörerinnen mal anschauen könnten? Auf deinem Impressum habe ich gesehen, unterstützt du einen Verein zum Beispiel?
01:16:14.000
Levi Penell
Ja, genau. Der Verein Kinderträume e. V. Der ermöglicht Wünsche von lebensbedrohlich erkrankten Kindern und die haben auch den Wunsch erfüllt von meiner Schwester, das Marvel-Set zu besuchen. Und mit denen habe ich wirklich sehr, sehr positive Erfahrungen gemacht.
01:16:36.000
Raul Krauthausen
Warst du dabei im Marvel-Set?
01:16:37.000
Levi Penell
Ich war tatsächlich dabei, ja. Es konnte eine Person mitkommen und ich hatte das Privileg, meine Schwester zu begleiten. Und die Personen, die da sind, die sind wirklich unfassbar lieb. Das sind auch Personen, die arbeiten da mit vollem Herz hinter. Und ich hatte dann auch ein Video drüber gemacht, über die Wunscherfüllung bei Marvel am Set und da ist auch wirklich ein substanzieller Spendenanteil. Also ich glaube, 75.000 Euro an Spenden sind zusammengekommen. Es war so süß, wie die sich darüber gefreut haben. Es ist ein Verein, den kann ich wirklich… Da stehe ich hinter, da sage ich, die machen eine gute Arbeit, da habe ich mich persönlich von überzeugt. Das sind alles nette Menschen. Wenn man da Geld hin spendet, dann macht man sicher nichts falsch.
01:17:18.000
Raul Krauthausen
Und Literatur oder Persönlichkeit?
01:17:20.000
Levi Penell
Jetzt muss ich mich outen als jemand, der mittlerweile kaum noch Bücher liest. Hat wahrscheinlich auch was mit meiner mittlerweile desolaten Aufmerksamkeitsspanne zu tun. Ich persönlich, das ist jetzt aber so ein sehr… So nichts, womit ich irgendwie die Welt besser mache, aber ich persönlich mag die Bücher von Joachim Mayerhoff sehr gerne. Und insbesondere Amerika beziehungsweise alle Toten Fliegen hoch, ist ein Buch. Ich glaube, das ist mein Lieblingsbuch.
01:17:49.000
Raul Krauthausen
Das packen wir auf jeden Fall mit in die Show Notes.
01:17:51.000
Levi Penell
Das kann ich empfehlen.
01:17:55.000
Raul Krauthausen
Wenn die Aufzugtür jetzt aufgeht, wo geht es für dich weiter?
01:17:56.000
Levi Penell
Ich werde jetzt auf den Geburtstag von meinem Papa gehen.
01:18:00.000
Raul Krauthausen Sehr gut.
01:18:03.000
Levi Penell
Papa wird 60.. Heute Mitternacht.
01:18:05.000
Raul Krauthausen
Dann wünsch ich ne mega sause.
01:18:06.000
Levi Penell
Die wird es geben.
01:18:06.000
Raul Krauthausen
Habe ich das vorhin richtig verstanden, dass du Musiker bist?
01:18:12.000
Levi Penell
Ja, so halb. Also ich habe einen Song veröffentlicht. Da bin ich Feature, also quasi Unterstützung auf einem Song.
01:18:20.000
Raul Krauthausen
Weil du warst gestern auf einem Konzert, hattest du gesagt, von 700 Leuten?
01:18:23.000
Levi Penell
Genau, ja, von Raum 27. Mit denen habe ich einen Song produziert und da war ich gestern zu Gast und da haben wir diesen einen Song eben live auf der Bühne performt. Aber eigentlich bin ich kein Musiker, aber trotzdem weiß ich, mein Ein Song, Silberfische heißt der, auf allen Plattformen streambar.
01:18:40.000
Raul Krauthausen
Alles klar, verlegen wir auch in den Show Notes. Lieber Levi, vielen Dank, dass du da warst. Hat mir wirklich Spaß gemacht.
01:18:46.000
Levi Penell
Raul, ich danke dir. Mir auch.
01:18:48.000
Raul Krauthausen
Ich hoffe, wir sehen uns mal live in Berlin, ob Kotti oder Lichtenberg. Können wir uns da noch aussuchen?
01:18:53.000
Levi Penell
Einmal haben wir uns tatsächlich schon live gesehen. Das war 2017 auf der TINCON. Aber das war nur ganz kurz.
01:18:57.000
Raul Krauthausen
Aber das machen wir vielleicht noch mal länger beim Kaffee ohne Kamera.
01:19:01.000
Levi Penell
Noch mal ausführlicher, ja, unbedingt.
01:19:02.000
Raul Krauthausen
Cool, freue ich mich. Schön, dass du da warst. Vielen Dank.
01:19:06.000
Levi Penell
Sehr gerne. Mach’s gut.
01:19:10.000
Raul Krauthausen
Danke fürs Mitfahren. Wenn ihr mögt und euch diese Folge Spaß gemacht hat, bewertet diese Folge bei Apple Podcast, Spotify oder wo auch immer ihr zuhört. Alle Links zur Folge, sowie die Menschen, die mich bei diesem Podcast unterstützten findet ihr in den Show Notes. Schaut da gerne mal rein. Wenn ihr meine Arbeit unterstützen möchtet, würde ich mich freuen, euch bei Steady zu begrüßen. Mit einer Steady-Mitgliedschaft bekommt ihr exklusive Updates von mir und die Gelegenheit, mich zweimal im Jahr persönlich zu treffen. Im Aufzug ist eine Produktion von Schönlein Media. Ich freue mich auf das nächste Mal, hier im Aufzug. Diese Folge wurde dir präsentiert von Schindler.
Am Anfang der Folge haben wir uns gefragt, welche Taste man drücken sollte, wenn man den Aufzug ruft. Die Antwort: Immer die Richtung, in die du fahren möchtest. Willst du nach oben, drück die Pfeil-nach- oben-Taste und willst du nach unten, drück die nach unten. So hält der Aufzug nur für diejenigen, die in die gleiche Richtung fahren und du kommst schneller ans Ziel. Willst du auch mehr über Aufzüge erfahren? Dann steig doch bei uns ein. Unter schindler.de/karriere findest du viele Möglichkeiten, mit uns nach ganz oben zu fahren.
Diese Folge wurde dir präsentiert von Schindler Aufzüge. Willst du noch mehr über Aufzüge erfahren und vielleicht mit uns ganz nach oben fahren, dann steig gern ein. Unter schindler.de/karriere findest du viele Möglichkeiten für Einsteiger und Senkrechtstarter.
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Produktion: Fabian Gieske , Anna Germek
Schnitt und Post-Produktion: Jonatan Hamann
Coverart: Amadeus Fronk